Die ostdeutschen Oberbürgermeister im Städtetag sorgen sich um die Zukunft der Zentren. Sie fordern ein „Förderprogramm Innenstadt“ vom Bund.

Die ostdeutschen Oberbürgermeister im Deutschen Städtetag verleihen ihrer Sorge um die Innenstädte Ausdruck. Bei einer virtuellen Konferenz forderten sie heute „schnell wirkende Hilfen“, damit die Zentren „als Orte der Begegnung stabil bleiben“. Dabei untermauern sie die Forderung des Städtetags an den Bund eines mit 2,5 Milliarden Euro dotierten „Förderprogramms Innenstadt“. Es gelte, der „drohenden Erosion des Innenstadtlebens entgegenzutreten“.

Coronakrise dynamisiert die Transformation der Innenstädte

Hintergrund sind die Umwälzungen der Coronakrise, die in vielen Städten Transformationsprozesse beschleunigen oder einen Strukturwandel auslösen. Der Lockdown mit Geschäftsschließungen, Kontaktbeschränkungen und dem verstärkten Trend zum Onlinehandel belastet den stationären Einzelhandel, die Gastronomie sowie innerstädtische Betriebe, die auf Kundenfrequenz angewiesen sind. Dies ist ein wesentlicher Faktor für Umbrüche in den Innenstädten.

„Unsere von der Pandemie gebeutelten Innenstädte und Stadtteilzentren brauchen schnell und gezielt Unterstützung“, sagt OBM Burkhard Jung aus Leipzig, Präsident des kommunalen Spitzenverbands. Dies könnte kurzfristig in Form eines auf fünf Jahre angelegten „Förderprogramms Innenstadt“ mit jährlich 500 Millionen Euro an Bundmitteln geschehen.

Nutzungsmix, kreative Konzepte und „Förderprogramm Innenstadt“

„Damit die Innenstädte lebendige Orte bleiben, müssen sie den Menschen mehr bieten als Einkaufsmöglichkeiten und Parkraum. Vieles spricht für neue Konzepte und einen Wandel hin zu einem attraktiven Mix“, sagt Jung. „Wir denken da an eine gute Mischung aus Marktplatz, Handwerk, Kunst und Einzelhandel, aus Co-Working-Space und Kreativräumen, aus Schulen und Hochschulen, gepaart mit Gastronomie und bezahlbarem Wohnraum. Außerdem muss alles getan werden, damit kleine Läden, Clubs und Geschäfte überleben können und nicht wegen Corona für immer schließen müssen.“

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