Städte planen die Revitalisierung ihrer Zentren nach dem Lockdown. Die Stadt Baden-Baden setzt auf Instrumente des Stadtmarketings.

Die Städte ringen um die Vitalität ihrer Innenstädte. Nach dem Lockdown geht es kurzfristig darum, den Restart des stationären Einzelhandels und der Gastronomie zu unterstützen – stets in der Ungewissheit, ob es im Winter nicht doch zu einem weiteren Lockdown kommen könnte. Langfristig sehen Städte der Transformation ihrer Zentren entgegen. Beispiel: Baden-Baden. Gestern stellte OBM Margret Mergen die Maßnahmen vor, mit denen die Stadt den Einzelhandel flankieren möchte. Nie dagewesenes war nicht dabei. Baden-Baden spielt die Klaviatur des klassischen Stadtmarketings. Zudem setzt die Stadt auf die Kooperation mit den Akteuren des Handels und des Tourismus.

Stadtmarketing für eine „vitale Innenstadt“

OBM Margret Mergen (Quelle: Stadt Baden-Baden/Foto Christiane)

OBM Margret Mergen (Quelle: Stadt Baden-Baden/Foto Christiane)

Unter dem Titel „Vitale Innenstadt“ stellte Mergen ihr Programm vor, mit dem sie „trommeln“ und „Menschen in die Stadt bringen“ will. Während der Coronakrise sei eine Veränderung des Einkaufsverhaltens feststellbar gewesen. Dies zeige sich auch im Stadtbild an der „Vielzahl der Lieferwagen“, so Mergen. Der Trend zur Digitalisierung und zum Onlinehandel ließe sich wohl nicht umkehren.

Wolle man die Stadt beleben und das lokale Gewerbe unterstützen, gelte es daher, auf das Stadterlebnis hinzuweisen. „Stadtleben heißt Begegnung, Sehen, Verweilen, Inspiration.“ Die Publikumsfrequenz in der City komme Handel und Gastronomie zugute. In diesem Sinn richtet Baden-Baden sein Stadtmarketing aus.

Stadtgestaltung, Events und Dialog mit Hauseigentümern

Um das „innerstädtische Flair“ zu fördern, ziele die Stadt konkret auf drei Bereiche ab. Erstens nennt Mergen die attraktive Gestaltung der City und ihrer Plätze, etwa durch Begrünung und Beleuchtung. Zweitens „bespiele“ man die Innenstadt mit Events, Stadtfesten und Veranstaltungen. Daran binde man, wo es möglich sei, verkaufsoffene Sonntage an. Für die diesjährige Adventszeit plane die Stadt wieder einen Weihnachtsmarkt. Drittens spreche man mit Ladeninhabern, Händlern, Gastronomen und Immobilieneigentümern, damit diese ihrer „Verantwortung“ für ein attraktives Stadtbild ebenfalls gerecht würden.

Darüber hinaus widme sich die Stadt dem Leerstandsmanagement. Im Dialog mit Maklern und Eigentümern wolle man diese „ermuntern“, Leerstände zu füllen und innovative Nutzungen zuzulassen. Dies diene der „Belebung der Straßen“ und der Innenstadt, so Mergen.

Zwischen Tourismus, Handel und Gastronomie

Zudem sei für eine lebendige Innenstadt der Schulterschluss zwischen Einzelhandel, Gewerbe und Tourismus wichtig. Entsprechend waren bei der gemeinsamen Pressekonferenz die Verantwortlichen der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH sowie des Gewerbevereins Baden-Baden Innenstadt präsent. Gerade in einer Kurstadt ergäben sich für die Förderung urbaner Vitalität in der Schnittmenge von Kultur, Freizeit, Gesundheit sowie Einzelhandel und Gastronomie Synergieeffekte, so Mergen.

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