Cuxhaven arbeitet am Hafenausbau. Das Vorhaben hat für die Energiewende in Deutschland eine grundlegende strategische Dimension.

Die niedersächsische Hafenstadt Cuxhaven baut ihr Profil als Logistikscharnier in der Wertschöpfungskette der Offshore-Windenergie aus. Damit steigert sie nicht nur die Relevanz ihres Hafens für die Schwergutschifffahrt und ihre Sichtbarkeit als Wirtschaftsstandort, sondern leistet auch einen Beitrag dafür, die logistischen Voraussetzungen für die Transformation des Energiesystems in Deutschland zu schaffen.

Hafenausbau: 100 Millionen Euro als „Startschuss“

Animation des Bauvorhabens im Hafen von Cuxhaven (Quelle: Stadt Cuxhaven/Wirtschaftsförderung)

Animation des Bauvorhabens im Hafen von Cuxhaven (Quelle: Stadt Cuxhaven/Wirtschaftsförderung)

Nötig ist dafür ein Ausbau des Piers im Cuxhavener Hafen. Das Land Niedersachsen hat bei einem Besuch von Wirtschaftsminister Olaf Lies in Cuxhaven am Samstag zugesagt, das 300-Millionen-Euro-Projekt mit 100 Millionen Euro zu fördern. Derweil hofft Oberbürgermeister Uwe Santjer auf eine ergänzende Förderung des Bundes und Investitionen der Privatwirtschaft. Die Förderzusage des Landes sichere dem Ausbau des Hafens zunächst seine „Grundfinanzierung“ und sei dafür der „Startschuss“, so Santjer.

Konkret geht es um die Realisierung der Liegeplätze Fünf bis Sieben im Cuxhavener Hafen und den damit verbundenen Lückenschluss des Piers auf einer Strecke von 1.250 Metern. Hier soll neuer Raum für den Umschlag von Offshore-Elementen entstehen. Cuxhaven ist das Nadelöhr für den Windenergieanlagenbau in Deutschland.

Cuxhaven als Verkehrsknoten der Windanlagenindustrie

Ein lokal ansässiges Werk der Firma Siemens produziert Offshore-Turbinen in Cuxhaven und verschifft sie von hier. Zudem werden im Hafen für den Windkraftanlagenbau wichtige Komponenten wie Rotorblätter oder Träger umgeschlagen. Dies gilt sowohl für Bauteile für Offshore-Anlagen als auch für Onshore-Technologie. Der Hafen in Cuxhaven fungiert als ein europäisches Mobilitätsscharnier der Windanlagenindustrie zwischen dem Transport von Bauteilen auf dem Wasser, auf der Straße und auf der Schiene.

Damit sei der Hafenstandort „ein elementarer Baustein für die Energiewende in Deutschland“, sagt Minister Lies. Als Logistikknoten schaffe Cuxhaven die Voraussetzungen, dass Windkraftanlagen zum Ausbau erneuerbarer Energien und damit zum Erreichen der Klimaziele errichtet werden könnten. „Durch die erweiterten Flächen erhalten die ansässigen Unternehmen Planungssicherheit für wachsende und zukünftige Projekte. Ebenso wird dieses Signal auch eine Magnetwirkung für weitere Ansiedlungen erzielen“, meint der Minister.

Stadt erwartet Wachstum des Wirtschaftsstandorts

Für die Stadtplanung und den Städtebau birgt der beabsichtigte Hafenausbau tiefgreifende Konsequenzen – auch über das Hafengelände hinaus. Denn die Stadt will den Prozess der Standortentwicklung dadurch flankieren, dass sie zusätzliche Flächenpotentiale im Hafen sowie ergänzende Gewerbeflächen in dessen Umfeld erschließt und die Verkehrsinfrastruktur gezielt danach ausrichtet. Damit möchte sie neue Ansiedlungen von Industrieunternehmen sowie deren Zulieferern begünstigen.

„Für die Stadt Cuxhaven bedeutet diese Investition in den Hafenausbau zum einen, den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes weiter nachkommen zu können, und zum anderen, als Wirtschaftsstandort zu wachsen sowie Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern“, sagt Oberbürgermeister Santjer.

a.erb@stadtvonmorgen.de

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