Der Aufruf zum Energiesparen ist in den Kommunen angekommen. Zahlreiche Maßnahmen wurden insbesondere bei der Beheizung öffentlicher Gebäude und Schwimmbäder ergriffen. Auch die Einsparung von Strom und Wasser, die ebenfalls teuer und knapp sind, wird an vielen Stellen bereits durch konkrete Maßnahmen umgesetzt. Nun hat der Hessische Städtetag ein Katalog von Empfehlungen erarbeitet, der flexibel an den Einsparungsbedarf angepasst werden soll. Zwar wurden bereits vom Bund Einsparvorgaben für die öffentliche Verwaltung gemacht. Doch wolle man „die Maßnahmen sinnvoll ergänzen,“ heißt es seitens des Hessischen Städtetags. Weiter fordert er vom Land einen Schutzschirm für die hessischen Stadtwerke sowie eine Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagne für Bürger, Mieter, Gewerbetreibende und Unternehmen.
Glaubwürdigkeit erhalten
Heiko Wingenfeld, Präsident des Hessischen Städtetags und Oberbürgermeister von Fulda, erläuterte die Herangehensweise des Präsidiums: „Aktuell wollen wir die Schwimm- und Turnhallen geöffnet halten und planen auch die Weihnachtsmärkte durchzuführen. Aber wir werden die Weihnachtsbeleuchtung einschränken und die Wassertemperatur in den Schwimmhallen absenken.“ Eislaufbahnen sollen allerdings nicht betrieben werden. „Wir sind nicht glaubwürdig, wenn wir die Bevölkerung zum Energiesparen auffordern und dann in der kalten Jahreszeit Energie in Freizeiteinrichtungen verprassen,“ sagte Wingenfeld.
Reduzierung vor Abschaltung
Zu den 16 beschlossenen Maßnahmen gehören die Absenkung der Wassertemperatur in Schwimmhallen auf 24°C, in Sport- und Turnhallen auf 15°C und in weiterführenden Schulen auf 19°C. Veranstaltungen sollen räumlich zusammengelegt werden, um Heizkosten zu sparen. Die Nutzung von Luftreinigungs- und Lüftungsgeräte sollen möglichst vermieden werden. Das für Klima- und Heizgeräte geltende Nutzungsverbot soll kontrolliert werden. Auf den Einsatz von Rasenheizungen sollte möglichst verzichtet werden.
Sanierung und Umstellung
Mittelfristig empfiehlt der Hessische Städtetag die Umstellung der Straßenbeleuchtung und der Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden auf LED. Gebäude sollten energetisch saniert werden. Bereits kurzfristig sollten mit herkömmlichen Leuchtmitteln ausgestattete Straßenbeleuchtung und Ampelanlagen nachts soweit möglich abgesenkt oder abgeschaltet werden. Schließlich sollen öffentlich Beschäftigte öfter zuhause arbeiten und Dienstgebäude zwischen den Jahren geschlossen werden. Während der Dienstzeit sollten restriktive Einsparmodi für PCs, Laptops und Bildschirme zentral festgelegt werden.