Die Preise für Gas gehen steil nach oben. In Köln rechnet der Versorger Rheinenergie je Kilowattstunde ab Oktober 18,30 Cent ab. Bisher lag der Arbeitspreis bei 7,87 Cent. Doch nicht nur die Kosten für die Privathaushalte steigen. Es mangelt absehbar auch an der bislang nachgefragten Gasmenge. Daher rufen unter anderem die EU und die Bundesregierung zum Gassparen auf. Nun hat sich auch der Deutsche Städtetag zu Wort gemeldet und seinen rund 3.200 Mitgliedsstädten eine Liste mit Sparvorschlägen vorgelegt. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sieht die Städte beim Energiesparen als „Vorbild und Vorreiter“.
Maßnahmenliste des Städtetags
Auf seiner Internetseite weist der Deutsche Städtetag auf insgesamt zwölf Einsparmöglichkeiten hin. So sollte die Wassertemperatur in Schwimmhallen reduziert werden und Freibäder nicht beheizt werden. Wo es in öffentlichen Gebäuden möglich ist, könnte die Warmwasserversorgung eingestellt werden. Lüftungsanlagen sollten aus dem Pandemiemodus zurück in den Normalbetrieb gesetzt werden. Viele Städte verzichten bereits ganz oder teilweise auf die Außenbeleuchtung von Gebäuden. Auch diese Maßnahme wird vom Deutschen Städtetag empfohlen. „Was davon für die Städte passt, wird aber natürlich vor Ort diskutiert und entscheiden,“ stellt Dedy klar.
Mit Blick auf die Heizperiode stellen sich weitere Fragen. So könnte die Erwärmung der kommunalen Turnhallen auf 15 Grad Celsius begrenzt werden. Für Schulen schlägt der Verband eine Temperatur von 20 Grad Celsius vor. In laufenden Baumaßnahmen sollten ambitionierte Energiestandards eingehalten werden. Schließlich sollten die Städte auch ihre Bürgerinnen und Bürger zum Energieeinsparen anhalten. Dafür könnten Schulungen und „einfache Thermometer zur Selbstkontrolle der Temperatur in öffentlichen Gebäuden“ angeboten werden.
Heizlüfter könnten Stromnetz überlasten
Besonders hart geht der Deutsche Städtetag mit mobilen Heizlüftern ins Gericht. Diese könnten komplett verboten werden, heißt es vom Verband. Auch die Stadtwerke Wiesbaden warnen bereits vor einer „massenhaften Anschaffung“ der Geräte. Peter Lautz, Geschäftsführer der Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH erklärt dazu: „Beim übermäßigen Einsatz kann es zu Überlastungen unserer Stromnetze und damit zu unkontrollierbaren Stromausfällen kommen.“ Er verweist darauf, dass Privathaushalte gesetzlich besonders geschützt sind. Die beste Vorbereitung auf den Winter seien Energieeinsparungen und eine rechtzeitige Wartung der Gasheizung.