Der VKU sieht aktuell die Energieversorgung gewährleistet. Für die Zukunft müsse man aber „möglichen Versorgungsschwierigkeiten“ vorbeugen.

Mit Blick auf die Energieversorgung in Deutschland sei aktuell die Versorgungssicherheit gewährleistet. Dies teilt ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) auf Nachfrage von #stadtvonmorgen mit. Es müsse sich keiner Sorgen machen, „dass die Wohnung kalt wird“. Allerdings mache es die Lage zwingend erforderlich, Gas-, Kohle- und Ölimporte umzustellen sowie neue Lieferbeziehungen aufzubauen. Das nehme Zeit in Anspruch und führe „zu spürbaren Kostenerhöhungen“.

VKU: „möglichen Versorgungsschwierigkeiten vorbeugen“

„Eine sichere Energieversorgung ist mehr denn je eine Frage der nationalen und europäischen Sicherheit“, heißt es vom VKU. „Dafür steht die Kommunalwirtschaft als verlässlicher und kompetenter Partner der Daseinsvorsorge bereit.“ Der baden-württembergische Gemeindetag hatte zuletzt einen „bundesweiten Gipfel zur Versorgungssicherheit bei Energie und Daseinsvorsorge“ gefordert.

Die deutschen Gasspeicher sind momentan zu 30 Prozent gefüllt. Der Krieg in der Ukraine offenbart die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Gaslieferungen. Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen lassen die Sorge wachsen, dass es zu Versorgungslücken kommen könnte. „Es ist allen klar, dass wir möglichen Versorgungsschwierigkeiten vorbeugen müssen“, so der VKU-Sprecher.

Mehr Diversität bei der Energieversorgung

Strategisch dürfe man sich „nicht mehr von einem einzelnen Energieträger oder Lieferanten abhängig machen“. Die zukünftige Energieversorgung müsse klar auf Diversität setzen. Eine Basis dafür bildeten die Erneuerbaren Energien als, wie es Finanzminister Christian Lindner formuliert habe, sogenannte Freiheitsenergien.

Laut VKU schließe dies grüne Gase ein. Die könnten in Transformationskraftwerken eingesetzt werden, um den Hochlauf der volatilen Fotovoltaik- und Windkrafterzeugung abzusichern. Da im Übergang noch Erdgas zum Einsatz komme, sei es „völlig richtig, mit zwei LNG-Terminals die nötigen Importquellen deutlich zu erweitern“.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte erklärt, zwei Flüssiggasterminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven errichten zu wollen, um die deutsche Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu reduzieren. Später könne innerhalb eines solchen Systems auch grüner Wasserstoff eingeführt werden, so der VKU-Sprecher.

Staatliche Finanzierung der Bevorratung?

Mit seinen ersten Reaktionen auf den Ukrainekonflikt habe die Bundesregierung aus Sicht des VKU im Sinne der Versorgungssicherheit „bereits wichtige und richtige Maßnahmen getroffen“. Dazu gehöre die Bevorratung von Gas und Kohle.

„Fraglich ist derzeit noch, ob die Vorgaben zumindest in dieser aktuell krisenhaften Phase staatlich finanziert werden, da jede von den Marktteilnehmern getragene Bevorratung gerade in der gegenwärtigen Lage die Preise weiter erhöht“, heißt es vom VKU mit Blick auf steigende Energiepreise.

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Intensiv begleitet #stadtvonmorgen die Reaktionen der deutschen Städte auf den Ukrainekonflikt. Hier geht es zu den neuesten Entwicklungen aus kommunaler Perspektive.

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