Die SKEW erreicht mit ihren Programmen über 1.000 Kommunen. Exemplarisch wurden nun Cottbus, Pfinztal und der Kreis Heinsberg prämiert.

Die Stadt Cottbus, die Gemeinde Pfinztal und der Landkreis Heinsberg sind die drei Kommunen, die heute – stellvertretend für insgesamt 1.000 an den SKEW-Programmen beteiligten – für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und Entwicklungszusammenarbeit ausgezeichnet wurden. Die Ehrung fand bei der 15. Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik in Bonn statt. Die Konferenz lief in einem digitalen Format.

Cottbus, Pfinztal und Kreis Heinsberg prämiert

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hatte 2015 für die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global die Zielmarke, mit ihren Programmen 1.000 deutsche Kommunen zu erreichen, ausgegeben. Diese Zielmarke ist nun überschritten. Exemplarisch für das entwicklungspolitische Engagement der Städte, Gemeinden und Landkreise stehen die drei ausgezeichneten Kommunen. Cottbus, Pfinztal und Heinsberg zeigen vorbildlich das breite Spektrum im Kontext der SKEW-Programme auf.

Cottbus gewann 2020 den Newcomer-Preis beim Wettbewerb „Kommune Bewegt Welt“. Der Wettbewerb zeichnete die Stadt für ihre Kooperation mit migrantischen Akteuren vor Ort aus. Zudem engagiert sich Cottbus für die Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen auf lokaler Ebene beim Programm „Global Nachhaltige Kommune Brandenburg“.

Auch der Landkreis Heinsberg erarbeitet eine Nachhaltigkeitsstrategie, orientiert an der Agenda 2030, und nimmt in diesem Jahr am Programm „Global Nachhaltige Kommune NRW“ teil. Pfinztal engagiert sich in einer kommunalen Klimapartnerschaft mit Partnern aus dem Senegal, konkret aus Kidira.

OBM Kelch: In globalisierter Welt das Leben vor Ort gestalten

Aus Sicht der Stadt Cottbus fußt das Engagement für Nachhaltigkeit und Entwicklungspolitik auf der Frage, wie man in einer globalisierten Welt das Leben vor Ort in Brandenburg gestalte, erklärte OBM Holger Kelch bei der Veranstaltung die Motivation der Stadt. Hintergrund seien lokale Umbrüche hinsichtlich des Klimawandels wie die Abkehr vom Braunkohleabbau und damit verbundene regionale Transformationsprozesse.

Zudem habe die Stadt zwischen 2016 und 2018 über 3.500 Flüchtlinge aufgenommen und damit ihren Ausländeranteil verdoppelt. Um entsprechende Herausforderungen zu bewältigen, habe sich ein breit angelegtes Netzwerk aus Verwaltung, Hilfsorganisationen und dem Ehrenamt gebildet. Solche Erfahrungen hätten die Stadtgesellschaft zum Nachdenken darüber angeregt, wie die Stadtentwicklung im Kontext der Globalisierung – angesichts des Klimawandels und von Migrationsbewegungen – neu auszurichten sei. In beiden Fällen spiegelten sich globale Themen auf der lokalen Eben wider.

Entwicklungsminister Müller: „Alles hängt mit allem zusammen“

Genau dieses Bewusstsein für die Zusammenhänge von globale Themen und lokaler Handlungsebene sei Wesensmerkmal der SKEW-Programme, so Entwicklungsminister Müller: „Die Pandemie und der fortschreitende Klimawandel sind globale Krisen, die uns zeigen, dass wir in einem globalen Dorf leben. Alles hängt mit allem zusammen.“

Dabei seien „Kommunen ein besonders guter Partner für den Austausch von Fachwissen“, ergänzte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet. „Jedes große Thema – von der Pandemie über den Klimawandel bis zur Migration – hat immer Auswirkungen bin in unsere Kommunen.“

OBM Katja Dörner: Kommunen global verantwortlich

Diesbezüglich hat die gastgebende Stadt Bonn eine Vorbildrolle. Als bedeutender UN-Standort laufen in Bonn, was die Nachhaltigkeits- und Entwicklungsarbeit angeht, international die Fäden zusammen. Die Stadt selbst profiliert und engagiert sich entsprechend. Sie habe als erste eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und damit für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sowohl in der Verwaltung als auch in der breiten Stadtgesellschaft Impulse gesetzt, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Foto oben). Sie bezeichnet „Kommunen als globale verantwortliche Akteure zur Umsetzung internationaler Agenden“.

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