Hinsichtlich der Münchener Sicherheitskonferenz, die am Freitag aufgrund der Coronakrise virtuell vonstattengeht, setzt OBM Thomas Westphal aus Dortmund mit seinem Amtskollegen William Peduto aus dem US-amerikanischen Pittsburgh ein Zeichen für die Städtediplomatie. Für die Arbeit an globalen Herausforderungen und die nach der amerikanischen Präsidentenwahl zu erwartende Erneuerung des transatlantischen Verhältnisses seien kommunale Netzwerke und Städteverbindungen eine belastbare Basis.
„Deutsch-amerikanisches Oberbürgermeisterforum“
In einem gemeinsamen Beitrag, der auch über die OBM-Zeitung veröffentlicht wird, sprechen sich Westphal und Peduto dafür aus, die Kraft der kommunalen Netzwerke in internationalen Beziehungen stärker zu nutzen als bisher. „Wir sollten die Chance in diesem Jahr nutzen, ein dauerhaftes Format zu entwickeln, Oberhäupter der Städte in den politischen Prozess gemeinsam mit den Regierungen beider Länder zu integrieren“, schlägt Peduto in einem Pressestatement gemeinsam mit Westphal vor.
Peduto spricht von einem „deutsch-amerikanischen Oberbürgermeisterforum, das sich den Themen Pandemiebekämpfung, nachhaltige Stadtentwicklung, wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz widmet.“ Es könne auch im Kontext des Wiederbeitritts der USA zum Pariser Klimaabkommen stehen.
Globale Städtediplomatie als Verbindungsanker
„Wenn das transatlantische Verhältnis wieder auf festen Füßen stehen soll, muss die US-amerikanische und die deutsche Außenpolitik sich unter Zuhilfenahme der Städte ein weiteres Instrument in den Werkzeugkoffer der Diplomatie legen: die globale Städtediplomatie“, sagt Westphal.
Hintergrund: Pittsburgh und Dortmund
Dortmund und Pittsburgh sind keine Partnerstädte. Sie fühlen sich aber im Sinne der Städtediplomatie miteinander verbunden. Beide sind „Post-Industrial-Cities“ mit ähnlichen Herausforderungen und einer ähnlichen Historie tiefgreifender Transformationsprozesse. Gleichzeitig ziehen beide Städte Kraft aus ihrer Wissenschaftslandschaft und setzen auf Zukunftstechnologien. Aktuell sehen sie Gemeinsamkeiten in den zentralen urbanen Fragen auf den Feldern der Coronakrise, der Migration, der Digitalisierung, der Mobilitätswende, der Arbeitslosigkeit, des Strukturwandels und des Klimaschutzes.