Zum Internationalen Tag der Familie der Vereinten Nationen am 15. Mai machen mehrere deutsche Oberbürgermeister parteiübergreifend auf die Situation von Geflüchteten und die Frage nach dem Familiennachzug aufmerksam. Dafür haben sie einen Aufruf der Organisation Pro Asyl vom Dienstag unterzeichnet, der auch von zahlreichen weiteren Hilfsorganisationen der Zivilgesellschaft mitgetragen wird.
„Gravierende Probleme“ beim Familiennachzug beheben
Der Aufruf unter dem Motto „#FamilienGehörenZusammen“ weist auf globale Flucht- und Migrationsströme sowie die prekäre Situation von Flüchtlingen unter anderem in griechischen Flüchtlingslagern hin. Unwägbarkeiten führten oft dazu, „dass ein Teil der Familie sich zum Beispiel in Deutschland befindet, während Angehörige noch in unmittelbarer Nähe zum Konflikt oder in einem der griechischen Flüchtlingslager festsitzen“, heißt es im Text des Aufrufs. Er fordert die Bundesregierung dazu auf, sicherzustellen, dass Flüchtlinge als Familie zusammenleben können.
„Um wieder gemeinsam als Familie in Sicherheit zusammenzuleben, bleibt nur der Familiennachzug nach Deutschland.“ Dem stünden allerdings oft „gravierende Probleme“ im Wege. Etwa zögen sich Visumsverfahren teils über Jahre hin.
Die Hilfsorganisationen und die Oberbürgermeister sprechen sich „für eine rechtliche Gleichstellung von subsidiär Geschützten und Flüchtlingen aus“. Zudem fordern sie die Möglichkeit, Visaanträge digital zu stellen, und deren „Bearbeitung innerhalb von wenigen Wochen“. Ebenso dürften minderjährige Geschwisterkinder nicht vom Familiennachzug ausgeschlossen werden.
Unterzeichnet haben den Aufruf unter anderem die Oberbürgermeister Belit Onay aus Hannover (Foto oben), Burkhard Jung aus Leipzig, Thomas Spies aus Marburg, Mike Schubert aus Potsdam, Stephan Neher aus Rottenburg am Neckar, Hermann-Josef Pelgrim aus Schwäbisch Hall, Florian Janik aus Erlangen sowie Bürgermeister Karsten Ludwig aus Krefeld.