Besser hätte es für das Anliegen, ein Signal der Vielfalt in die Welt zu senden, nicht Laufen können. Was wäre wohl geschehen, wenn es der europäische Fußballverband nicht verboten hätte, das Münchener Stadion zum EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten? Dann hätte die Arena bunt erstrahlt und auf die Rechte von Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender (LGTB) aufmerksam gemacht. Das wär’s gewesen.
Erst das Regenbogenfarben-Verbot zeigt die Relevanz des Themas
Doch erst das Verbot hat eine Debatte darüber angestoßen. Erst das Verbot zeigt die Relevanz des Themas. Erst das restriktive Verhalten des Fußballverbands offenbart, dass liberale, europäisch-demokratische Werte selbst in hiesigen Gesellschaften noch keine Selbstverständlichkeit sind.
Erst die Einordnung eines Bekenntnisses zu grundlegenden Menschenrechten als politisch und damit diskutabel macht das Streiten dafür notwendig. Und erst die breite gesellschaftliche Empörung über das UEFA-Verbot kann – im Gegensatz zu bunten Leuchtfarben an einem Stadion während eines Fußballspiels – nicht übersehen beziehungsweise überhört werden.
Macht der Städtediplomatie: München verschafft LGTB Gehör
Die vielseitigen Reaktionen auf das Regenbogenfarben-Verbot machen Hoffnung. Sie sind mehr als eine bunt leuchtende Arena. Sie sind ein Bekenntnis für eine liberale Gesellschaft, sie kommen direkt von den Menschen.
Und sie zeigen die Macht der Städtediplomatie: Der Münchener Stadtrat hat es geschafft, am Rande eines Fußballspiels eine internationale Debatte über den europäischen Wertekanon anzustoßen. Ganz nebenbei kritisiert er zugleich die diskriminierende Gesetzgebung Ungarns lauter und deutlicher als es bislang aus den Mündern führender EU-Politiker zu hören war. Erst das UEFA-Verbot brachte OBM Dieter Reiter auf internationaler Bühne in die Rolle, als Streiter für Gleichberechtigung wahrgenommen zu werden.
In diesem Sinne: Danke, UEFA!