Die interkommunale Kooperation zwischen deutschen Kommunen und Städten im Maghreb fördert ein Programm der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global. Dafür findet am Dienstag, 23. März, 10 Uhr, unter dem Titel „Kommunale Projektpartnerschaften mit Algerien und im Maghreb“ ein Informationsworkshop online statt.
„Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland“
Das Partnerprogramm „Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland“ möchte Impulse für die internationale Zusammenarbeit auf lokaler Ebene geben. Damit entspricht es den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen unter anderem hinsichtlich der Aspekte „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ sowie „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. Deutsche Kommunen können sich daran noch beteiligen und sich für den Onlineworkshop anmelden.
Konkret möchte das Partnerprogramm den interkommunalen Austausch über Strategien und Maßnahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung anregen. Etwa geht es um Aspekte der Abfallwirtschaft, der Energieeffizienz, der Digitalisierung oder der partizipativen Stadtgestaltung. Unterstützt von der SKEW und der GIZ sollen Kommunen zusammenkommen, um innovative Antworten auf drängende urbane Fragestellungen zu finden.
Aus „Wissenstransfer“ wird „Zusammenarbeit“
Die Städte der Maghreb-Staaten Marokko, Algerien und Tunesien zählen zu den weltweit am rasantesten wachsenden. Bis 2050 prognostizieren die Vereinten Nationen dort einen Zuwachs von rund 100 Millionen Menschen. Zentralistische Staatsstrukturen ließen den Städten bislang allerdings wenig Handlungs- und Steuerungsspielraum. In diesem Kontext steht der deutsch-maghrebinische Austausch. Er will dazu beitragen, die Städte zu befähigen, urbane Transformationsprozesse zu meistern.
Das Programm „Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland“ geht bereits in seine zweite Phase. Von 2016 bis 2019 förderte es insbesondere den „Wissenstransfer“ von deutschen zu maghrebinischen Städten. Insgesamt beteiligten sich daran zwölf deutsche Kommunalakteure – also Kommunen und kommunalnahe Unternehmen. Das Foto oben zeigt die Auftaktkonferenz 2016 in Bamberg.
In der zweiten Phase soll der Transfer stärker wechselseitig ausgerichtet sein und eine „Zusammenarbeit“ an urbanen Herausforderungen hervorbringen. Die deutschen Projektpartner sollen ebenfalls vom gemeinsamen Erfahrungsaufbau profitieren und zusammen mit den maghrebinischen Städten neue Lösungsansätze für universelle Herausforderungen in der Stadtentwicklung erarbeiten.
Zudem ist eine Intention des Programms, interkulturelle Kompetenz zu vermitteln, wovon die teilnehmenden Kommunen positive Effekte auf ihre eigene Integrationsarbeit vor Ort ableiten können. Darüber hinaus stärkt die Zusammenarbeit in Projektpartnerschaften die internationale Vernetzung von Städten als „Global Cities“.
Projektthemen: Von Energie über Digitalisierung bis Mobilität
Begrenzt ist das Programm auf einzelne Projekte. Zum Beispiel befasst sich die Stadt Tlemcen im Westen Algeriens mit der Energieeffizienz des öffentlichen Beleuchtungssystems und der Digitalisierung kommunaler Dienstleitungen. Dafür sucht sie die Partnerschaft mit einer Stadt oder einen kommunalen Unternehmen aus Deutschland. Die Stadt Constantine hingegen ist an einer Zusammenarbeit zum Thema „sanfte Mobilität“ interessiert.
Die zweite Projektphase läuft zunächst bis 2023. Die neu entstehenden Städteverbindungen können diese Zeit einzelner Projektabschnitte freilich überdauern. Die SWEK und die GIZ begleiten die deutschen Kommunen dabei und moderieren den Prozess.
Infos zum Workshop
Der Informationsworkshop „Kommunale Projektpartnerschaften mit Algerien und im Maghreb“ findet am Dienstag, 23. März, 10 bis 12.30 Uhr, online statt. Weitere Informationen und Anmeldungen hier: https://skew.engagement-global.de/veranstaltung-detail/informationsworkshop-kommunale-projektpartnerschaften-mit-algerien-und-im-maghreb.html.