Die G7-Klimaminister untermauern die Rolle der Städte im Kampf gegen den Klimawandel. In ihren Klima-Roundtable wollen sie die U7 einbinden.

Angesichts der existentiell bedrohlichen Auswirkungen des Klimawandels, des Verlusts an Biodiversität und der Umweltverschmutzung haben die Klima-, Energie- und Umweltminister der G7-Staaten am vergangenen Wochenende im japanischen Sapporo umfangreiche Verabredungen getroffen. Unter anderem erkennen die G7-Minister in ihrer Abschlusserklärung die Rolle der lokalen Ebene für den Kampf gegen den Klimawandel und die dafür nötigen Transformationsprozesse an. Dementsprechend wollen sie die kommunale Perspektive in der Klimapolitik stärken. Dies entspricht dem Anliegen der Urban Seven (U7). Bei den U7 handelt es sich um einen Zusammenschluss der wesentlichen Städtenetzwerke der G7-Nationen. Sie wollen der Stimme der Städte in für sie relevanten internationalen Entscheidungsprozessen der G7 mehr Gehör verschaffen.

U7 zum Klima-Roundtable der G7 eingeladen

Das Städtenetzwerk ICLEI, das Teil der U7 ist, wertet das Ergebnis des G7-Ministertreffens als „historisches Bekenntnis zum Dialog mit den U7“. Konkret stellen die Minister in ihrem Abschlussbericht zum ersten Mal einen „G7 Roundtable on Subnational Climate Actions“ in Aussicht. Der runde Tisch soll für die G7 eine klimapolitische Austauschplattform sein, bei der es darum geht, verschiedene Perspektiven zu erörtern: die internationale, die nationale und die subnationale, also die lokale beziehungsweise kommunale. Dieser Austausch soll zum einen die internationale Zusammenarbeit für den Klimaschutz und zum anderen konkretes Handeln vor Ort voranbringen.

Dabei sprechen sich die G7-Klimaminister für eine Zusammenarbeit mit den für Stadtentwicklung zuständigen Ministern aus. Zudem soll die lokale Ebene laut Abschlussbericht anhand des „Dialogs mit den U7 am runden Tisch“ einbezogen werden. Die Ergebnisse den runden Tischs möchten die Minister in die UN-Klimakonferenz (COP28), die vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai stattfindet, einspeisen.

Städte spielen „vitale Rolle“ für die Transformation

Darüber hinaus erkennen die G7-Klimaminister in ihrem Abschlussbericht die „vitale Rolle subnationaler Akteure“ bei der Transformation zur Klimaneutralität, Klimaresilienz und dem Aufbau einer zirkulären, umweltverträglichen Wirtschaft an. Dabei unterstreichen sie die progressive Rolle, die Städte als Vorbild einnehmen. Der Abschlussbericht betont überdies den Wert von diesbezüglichen Städtekooperationen und interkommunalem, grenzüberschreitendem Wissenstransfer. Subnationale Regierungen, also die Kommunen, gingen mit ihren lokalen Partnern und Stadtgesellschaften beim globalen Kampf gegen den Klimawandel voran und seien dafür unerlässlich.

Das Bekenntnis der G7-Klimaminister zur Multilevel Governance und die Einladung der U7 zum G7-Roundtable sei ein wichtiger Schritt sowohl für den Einbezug der kommunalen Ebene in den G7-Prozess als auch für das globale Streben nach Klimaschutz und Klimaneutralität, sagt Peter Kurz, Oberbürgermeister von Mannheim. Nur durch offenen Dialog und Partnerschaften wie diese ließen sich die Rahmenbedingungen entwickeln, die es für die erfolgreiche Dekarbonisierung und das Erreichen der Klimaziele brauche. Kurz ist als Vorsitzender des Global Parliament of Mayors (GPM) und als diesbezüglicher Repräsentant des Deutschen Städtetags ein entscheidender Treiber der U7-Aktivitäten.

Kampf gegen Klimawandel: „globale Schlüsselherausforderung“

Während der japanischen G7-Präsidentschaft wird die U7-Gruppe vom japanischen Städtetag (JDCMA) vertreten. Die Ergebnisse des Treffens der G7-Klimaminister entsprächen der Stoßrichtung der Anfang März verabschiedeten „2023 U7 Mayors Declaration“, sagt JDCMA-Präsident Kizo Hisamoto, Oberbürgermeister von Kobe. In ihrer Deklaration hatten die Städte ihre Anliegen an die japanische G7-Präsidentschaft formuliert. Der Dialog und der Schulterschluss zwischen internationalen, nationalen und lokalen Ebenen sei ein wichtiger Bestandteil des Kampfs gegen den Klimawandel als „globaler Schlüsselherausforderung“, so Hisamoto.

a.erb@stadtvonmorgen.de

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