Der Deutsche Städtetag fordert mit Blick auf die geplante Reform des Gesundheitssystems „ein Hilfspaket als Zwischenlösung auf dem Weg zur Reform“. Das Hilfspaket müsse sich an Krankenhäuser richten, deren Liquiditätssituation akut gefährdet ist. Dies sagt der Hauptgeschäftsführer des Städtetags Helmut Dedy im Interview mit #stadtvonmorgen. (Das vollständige Interview ist hier zu lesen.)
Kommunen müssen ihre Krankenhäuser stützen
Bei vielen Krankenhäusern sei die Finanzlage überaus angespannt, so Dedy. Es mehren sich die Fälle, in denen Kommunen als Träger ihre Häuser mit Millionenbeträgen stützen. Beispielsweise stellt die Stadt Darmstadt ihrem Klinikum 15 Millionen Euro bereit, um dessen Defizite aufzufangen; in Hanau geht es um sechs Millionen Euro. Dass Bund und Länder gemeinsam über die zukünftige Finanzierung und Planung von Krankenhäusern grundsätzlich sprechen wollen, sei folglich „gut“, so Dedy. Aber: „Schwierig ist der Zeitplan.“
Käme es im Sommer zu ersten Verabredungen, dann könnte dies für manches Krankenhaus wohl zu spät sein. „Wir hören aus den kommunalen Kliniken, dass die Liquiditätssituation von Woche zu Woche schwieriger wird“, so Dedy. „Das betrifft große Häuser genauso wie kleine.“ Gründe für die finanziellen Engpässe seien grundsätzliche strukturelle Fragen der gesundheitlichen Versorgung und zur Notfallmedizin. Angetrieben würden diese aktuell durch Faktoren wie steigende Kosten für Medizinprodukte, die Inflation und steigende Energiepreise.