Die Tagung „Zukunft Innenstadt“ in Eschwege sieht den „Wandel als Chance“. Hessen und Niedersachsen unterstützen mit Förderprogrammen.

Die Schließungen während der Corona-Pandemie haben den Innenstädten zugesetzt. Handel und Gastronomie verzeichneten weniger Kunden und mussten mit geringeren Umsätzen wirtschaften. Mit der Wiederbelebung der Aktivitäten im Frühjahr 2022 stehen nun auch Ansätze zur Neugestaltung des innerstädtischen Lebens auf der Agenda. Im hessischen Eschwege trafen sich dazu Vertreter der Landesregierung, von Städten und Kommunen sowie weiteres Fachpublikum.

Innenstädte dauerhaft beleben

„Städte und Gemeinden müssen sich an die Veränderungen der Lebensgewohnheiten und des Kaufverhaltens anpassen“, erklärte Jens Deutschendorf zu Beginn der Veranstaltung. Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen rief dazu auf, den Strukturwandel gemeinsam anzugehen. Er verwies auf das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“, das die Kommunen mit insgesamt 10 Millionen Euro fördert. Bereits 2021 erhielten 110 Städte und Gemeinden 27 Millionen Euro für ihre Projekte.

Aus Kassel berichtete Stadtbaurat Christoph Nolda von einem Wandel der Innenstadt hin zu mehr Gastronomie, Kultur und Orten des Zusammenkommens. Das sei ursprünglich die Funktion der Marktplätze gewesen. In den vergangenen habe der Handel die Innenstädte dominiert. Antje Runge, Oberbürgermeisterin der Taunusstadt Oberursel, begrüßte die Unterstützung durch das Landesprogramm. Damit seien Gestaltungskonzepte und Projekte wie der nachhaltige „Altstadtmarkt.Bio.Regional.Genuss“ vorangebracht worden. Babara Lilje, Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus in Eltville am Rhein, geht es vor allem um eine dauerhafte Belebung der Städte. Dazu trügen niedrigschwellige, wiederkehrende und nachhaltige Angebote bei.

EU-Förderung mit Eigenanteil

In Niedersachsen machen sich Städte wie Nordhorn und Wolfsburg auf den Weg zur „resilienten Innenstadt“. Das gleichnamige Landesprogramm fördert 15 Städte bis 2027 mit insgesamt 61,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bei der nachhaltigen Innenstadtentwicklung. Gefördert werden insbesondere Projekte für klimagerechte Mobilität, umweltgerechte Flächengestaltung oder attraktive, öffentliche Begegnungsorte. Wolfsburgs Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide hebt in einer Pressemitteilung der Stadt den Beitrag zur Steigerung der Aufenthaltsqualität hervor. Die Stadt erhält vom Land 4,2 Millionen Euro und muss in den kommenden fünf Jahren selbst weitere 6,3 Millionen Euro als Eigenanteil investieren.

g.schilling@stadtvonmorgen.de

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