Der Umbau der deutschen Pkw-Flotte in Richtung E-Autos kommt voran. 13,1 Prozent der Neuzulassungen waren in den ersten vier Monaten April 2022 sogenannte batterieelektrische Fahrzeuge (BEV), meldet das Kraftfahrtbundesamt. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum stieg die Zulassungszahl um 31,0 Prozent. Die rasante Zunahme der E-Mobilität zeigt der Vergleich mit dem Fahrzeugbestand. Anfang 2022 waren 618.640 rein elektrisch betriebene Pkw in Deutschland zugelassen. Das waren lediglich 1,3 Prozent der gesamten Pkw-Flotte.
In einigen Städten lagen die Zahlen bereits deutlich über dem Durchschnitt. So kam der VW-Standort Wolfsburg Anfang des Jahres auf einen Anteil der BEV am gesamten Pkw-Bestand von 5,6 Prozent. In Wiesbaden betrug die E-Quote 4,3 Prozent. Ingolstadt mit dem Standort von Audi kam auf 3,4 Prozent, gefolgt von Braunschweig mit 3,3 Prozent. Auch die Autohochburg Stuttgart lag mit 2,8 Prozent noch unter den Top-5. Unter den ostdeutschen Städten stach Weimar mit einem E-Anteil von 2,6 Prozent heraus.
Bayern und Baden-Württemberg führend
Bei der absoluten Verteilung der E-Fahrzeuge lag allerdings das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen mit 21,2 Prozent vorn. Die Quote entsprach in etwa dem Bevölkerungsanteil des Bundeslandes. In den Autoländern Bayern und Baden-Württemberg waren Anfang Januar 18,6 bzw. 17,1 Prozent aller BEV zugelassen. Im Vergleich zu den Bevölkerungsanteilen von 15,8 bzw. 13,4 Prozent waren die E-Quoten überdurchschnittlich. Auch in Niedersachsen betrug der Anteil der E-Fahrzeuge mit 10,9 Prozent mehr als der Bevölkerungsanteil von 9,6 Prozent. Das Gleiche galt für Hessen, das eine Quote von 9,0 Prozent bei einem Bevölkerungsanteil von 7,6 Prozent erreichte.
Wiesbaden ermittelt Ladesäulenbedarf
Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden reagiert auf die wachsende Attraktivität elektrischer Antriebe. In der Innenstadt und in verdichteten Stadtteilen wie Biebrich soll die öffentliche Ladeinfrastruktur deutlich ausgebaut werden. Die Stadtverwaltung hat nun ein Konzept in Auftrag gegeben, das die zukünftige Entwicklung des Anteils von E-Pkw und des Ladebedarfs in Wiesbaden prognostizieren soll. Dabei nutzt die Stadt Fördermittel des Bundesprogramms „Saubere Luft“.
Das Förderprojekt „E-Mobility“ ermittelt Musterstandorte und erstellt einen technischen Leitfaden. Es soll bis September 2022 laufen und in eine Ausschreibung zur Errichtung von Ladesäulen münden. „Die Elektrifizierung des Verkehrs ist Bestandteil des Luftreinhalteplans für Wiesbaden und außerdem notwendig für eine nachhaltige Mobilitätswende in unserer Stadt“, erklärte Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol bei der Vorstellung des Projekts.