Frankfurt am Main hat den Fahrradverkehr in der Stadt spürbar erleichtert: In den vergangenen Jahren wurde unter anderem zusätzlicher Verkehrsraum für den Radverkehr freigemacht, die Beschilderung wurde erweitert und Wegeführungen verbessert. Entsprechend liegt die Bankenstadt im zweijährig durchgeführten Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) nun hinter Bremen auf Platz Zwei der Städte über 500.000 Einwohnern. Hannover rutscht auf Rang Drei. Alle drei Städte haben von den Befragten die Note 3,6 erhalten. Insgesamt vergaben die 245.000 Teilnehmer für 1.114 bewertete Städte die Durchschnittsnote 3,96.
Gutes Fahrradklima im Münsterland
Kleinere Städte werden teilweise besser benotet, haben allerdings bisweilen einfachere Rahmenbedingungen. Das zeigt der Blick auf die meist im Flachland liegenden Gewinner. Unter den Städten mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern führt Münster mit der Note 3 vor Karlsruhe (3,1) und Freiburg im Breisgau (3,1). Besonders gut schnitt das bei Münster gelegene Wettringen ab. Neben einer glatten 2 erhielt die Gemeinde den Sonderpreis „Radfahren im ländlichen Raum“. Doch einige schlechter benotete Städte holen auf. So konnten sich Köln, Bonn und Koblenz ebenso wie Landshut, Bad Honnef und Neuenkirchen deutlich verbessern.
Breite Radwege werden honoriert
Radwegebau und Fördermaßnahmen tragen maßgeblich zu einer guten Bewertung bei, teilte der ADFC bei der Vorstellung der Ergebnisse am vergangenen Montag mit. Die Befragten nennen zu 80 Prozent die fehlende Breite der Radwege als Grund für eine schlechte Bewertung. Für 72 Prozent ist die mangelnde Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen ein Ärgernis. 70 Prozent fühlen sich im Straßenverkehr unsicher. Dagegen werden die Erreichbarkeit der Stadtzentren, das Befahren von Einbahnstraßen in beide Richtungen und andere Erleichterungen positiv bewertet.
Bund steht mit Förderung bereit
ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters nennt den ADFC-Fahrradklima-Test ein Stimmungsbarometer: „Er zeigt den Kommunen im Detail, wie ihre Maßnahmen bei den Menschen ankommen, wo sie bereits gute Arbeit geleistet haben und wo noch Nachbesserungsbedarf besteht“, sagt Peters. Der ADFC sieht die Kommunen in der Pflicht, den Radverkehrt auszubauen, und weist auf die Förderprogramme des Bundes hin. Bundesverkehrsminister Volker Wissing signalisiert Unterstützung: „Wir wollen es den Menschen leicht machen, sich für den Radverkehr zu entscheiden. Deshalb unterstützen wir die zuständigen Länder und Kommunen dabei, die Radverkehrsinfrastruktur vor Ort einladend, komfortabel und sicher auszubauen.“