Der Umstieg von fossilen Brennstoffen zu elektrischen Antrieben kommt voran. Hohe Kraftstoffpreise geben der E-Mobilität zusätzliche Impulse. Doch eine effiziente Nutzung elektrisch betriebener Fahrzeuge bedarf einer intelligenten Steuerung. Denn die Optimierung von Ladezyklen und Fahrtstrecken ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit des Batteriebetriebs. Vor allem im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommen autonome Steuerung und bedarfsorientierte Angebote als weitere Anforderungen hinzu.
Data Governance schafft Rahmen
Mit dem Forschungsprojekt „Data Governance und Standardisierung für Fahrzeugdaten-Plattformen“ (STAPL) fördert das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) bis Ende März 2024 eine Initiative zur Nutzung von Fahrzeugdaten im ÖPNV. Damit soll gewährleistet werden, dass Sensor- und Diagnosedaten rechtssicher und standardisiert erhoben und verarbeitet werden.
Durchgeführt wird das Projekt von PSI Transcom. Für die Entwicklung einer passenden Data Governance konnte BDO Legal gewonnen werden. Hans-Peter Toft, Partner bei BDO Legal, sagt: „Die Bedeutung des Forschungsprojekt reicht weit über den Gegenstand hinaus. Der Zugang zu und die Nutzung von IoT(Internet of Things)-Daten wird in Zukunft eine erhebliche Bedeutung gewinnen, was auch die jüngste Gesetzgebungsinitiative der Europäischen Kommission mit dem Entwurf des Data Acts deutlich macht.“
Bei der Standardisierung der Daten arbeitet STAPL an den Standardisierungsaktivitäten des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der internationalen Non-profit-Organisation Information Technology for Public Transport (ITxPT) mit. Deren Ziel ist es, das Standardisierungswerk im Bereich Fahrzeugdaten europaweit zu harmonisieren.
Anwendungsbeispiele liefern Daten
Für die Validierung der Forschungsergebnisse greift das Projekt auf Anwendungsfälle zweier Partner zurück. Sie statten Busse unterschiedlicher Hersteller und Antriebsarten mit Datenloggern aus. Deren Daten fließen dann in die Auswertung. Die Data Governance ermöglicht die Weiterverarbeitung durch unterschiedliche Nutzer.
Ein ähnliches Ziel verfolgt auch der Mobility Data Space. Die vom BMDV geförderte Plattform soll den Austausch von Daten zwischen Mobilitätsanbietern, Verkehrsunternehmen, Kommunen und Herstellern ermöglichen. Anwendungsbeispiele sind eine klimafreundlichere Nutzung der Fahrzeuge, die Steuerung der Parkplatzsuche und die Kurzfristprognose von Verkehrszuständen.