Die Stadt Marburg fördert den Umstieg auf Elektrofahrräder mit Einkaufsgutscheinen. Damit möchte sie einen Impuls für emissionsfreie Mobilität setzen und ihre Bürger dazu animieren, aufs Fahrrad zu steigen. Die Förderung betrifft nicht nur den Erwerb eines Elektrofahrrads oder -lastenrads, sondern umfasst auch eine Staffelprämie für gefahrene Kilometer. Nach dem sogenannten Marburger Stadt-Geld setzt sie so ihre Strategie, Gutscheine als Steuerungsinstrument zu nutzen, fort.
Grundförderung und Staffelprämie in Gutscheinform
Das Programm gilt für Fahrräder oder Lastenräder, die ab dem 27. Juni gekauft wurden. Den Kauf eines Elektrofahrrads fördert die Stadt mit 100 Euro, den eines Elektrolastenrads mit 150 Euro. Die Auszahlung erfolgt in Form von sogenannten Marburg-Gutscheinen. Die sind in mehr als 200 lokalen Unternehmen einlösbar.
Voraussetzung der Förderung ist, dass die entsprechenden Räder im Landkreis Marburg-Biedenkopf bei einem Händler mit Reparaturbetrieb erworben wurden. Die Motorleistung muss auf 500 Watt begrenzt sein. Die Förderung muss höchstens zwei Monate nach Erwerb beantragt werden. Pro Haushalt und Jahr werden maximal zwei Räder gefördert. Wer außerdem eine Staffelprämie erhalten möchte, muss seine Kilometerleistung nachweisen. Die Zusatzprämie ist spätestens zwölf Monate nach Erreichen der Kilometerleistung zu beantragen.
Die Staffelprämie in Höhe von 200 Euro beim Elektrofahrrad und 300 Euro beim Elektrolastenrad gibt es ab 3.000 gefahrenen Kilometern. Wer im selben Jahr mindestens 6.000 Kilometer zurücklegt, erhält sogar die doppelte Prämie. Auch die Staffelprämie wird in Form von Gutscheinen ausgeschüttet.
Nachhaltige Mobilität und Wirtschaftsförderung
Nach eigenen Angaben will die Stadt mit ihrem Programm einerseits nachhaltige Mobilität vor Ort unterstützen und gleichzeitig Impulse für die lokale Wirtschaft setzen. Für Elektrofahrräder und -lastenräder stellt die Stadt jährlich 50.000 Euro an Zuschüssen zur Verfügung.
Der Marburg-Gutschein erweist sich vor Ort zusehends als ein Steuerungsinstrument. Zuletzt hatte die Stadt Marburg ein sogenanntes Stadt-Geld an ihre Bürger ausgegeben, um nach dem Lockdown zum Einkauf in der Innenstadt zu animieren. Das Stadt-Geld sollte zur Belebung des örtlichen Gewerbes beitragen. Es wurde ebenfalls in Gutscheinform ausgeschüttet. Insgesamt gingen so rund 1,5 Millionen Euro in die lokale Wirtschaft.
Das Foto oben zeigt Bürgermeister Wieland Sötzel, Jan-Bernd Röllmann vom Stadtmarketing, Jochen Friedrich und Jennifer Engel vom städtischen Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel (von rechts).