Oberbürgermeister Thomas Eiskirch nahm heute gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Hendrik Wüst in Bochum den Spatenstich für den Bau eines Abschnitts des Radschnellwegs Ruhr, kurz RS1, vor. Mit dem Radschnellweg entsteht eine insgesamt 101 Kilometer lange Verbindung für den Radverkehrs durchs Ruhrgebiet zwischen Duisburg und Hamm. Er gilt als ein Vorbildprojekt für den Ausbau einer überörtlichen Fahrradinfrastruktur.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat Radschnellwege als neue Wegekategorie „Radschnellverbindungen des Landes“ im Straßen- und Wegegesetz verankert. Mit dem Gesetz ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Vorreiter. Es stellt Radschnellwege mit Landesstraßen gleich. Dadurch übernimmt das Land die Baulastträgerschaft für Radschnellwege auf der freien Strecke außerhalb der Ortsdurchfahren und innerhalb der Ortsdurchfahrten bei Kommunen mit weniger als 80.000 Einwohnern. Bei Kommunen mit mehr als 80.000 Einwohnern liegen die Ortsdurchfahrten wie bei Landesstraßen in der Baulast der Kommunen.
Qualitätskriterien für Radschnellwege
Mit der Förderung von Radschnellwegen werte das Land die Fahrradinfrastruktur auf, so Eiskirch. „Der Radschnellweg Ruhr bedeutet einen enormen Qualitätsschub für den Radverkehr im Ruhrgebiet.“ Die Radschnellwege erfüllen klar definierte Qualitätskriterien. Dazu gehören die durchgängige Trennung zwischen Rad- und Fußgängerverkehr, eine Mindestbreite von vier Metern, Beleuchtung, wenig Steigungen, Wegweisung, Reinigung und geregelter Winterdienst.
Die Landesregierung wolle den Radverkehr in Nordrhein-Westfalen verbessern. „Gerade in einer Stadt wie Bochum schaffen bessere Radwege ein alternatives Mobilitätsangebot für viele Menschen, die täglich mit dem Auto zur Arbeit pendeln“, sagt Verkehrsminister Wüst. „Durch Pedelecs und E-Bikes wird Radverkehr zunehmend zum Pendlerverkehr, weil damit auch längere Strecken zurückgelegt werden können.“ Dem werde das Konzept der Radschnellwege gerecht.
Die Strecke auf Bochumer Stadtgebiet ist etwa 17 Kilometer lang. Die Gesamtausgaben in diesem Abschnitt sind mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich bis zu 28 Monate, wie die Stadtverwaltung mitteilt.