Rund 40 Kommunen in Rheinland-Pfalz starten mit dem Land eine AG fahrradfreundlicher Kommunen. Sie wollen gemeinsam das Radwegenetz stärken.

Rund 40 Kommunen in Rheinland-Pfalz formieren sich in einer Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK). Darin wollen sie sich hinsichtlich des Ausbaus des Radverkehrs über kommunale Gebietsgrenzen hinweg abstimmen. Gefördert wird die Initiative vom Land. Im Radverkehrsentwicklungsplan des rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums unter dem damaligen Minister Volker Wissing vom März 2021 ist der Aufbau einer AGFK sowie dessen Finanzierung durch das Land als ein Instrument zur Förderung des Radverkehrs vermerkt.

AGFK soll im April gegründet werden

Neben dem Land und den Kommunen wären in der AGFK weitere Akteure wie die kommunalen Spitzenverbände des Landes, das Institut für Mobilität und Verkehr der Technischen Universität Kaiserslautern oder der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Rheinland-Pfalz vertreten. Bei einer digitalen Konferenz mit Verkehrsministerin Daniela Schmitt, der Nachfolgerin Wissings, tauschten sie sich vor wenigen Tagen über die Gründung einer AGFK aus. Diese soll offiziell im April geschehen.

„Mit einem interkommunalen Arbeitskreis stärken wir den Austausch unter den Kommunen und bringen landesseitig das Know-How zu Fördermöglichkeiten und verkehrsrechtlichen Themen ein“, erklärt Schmitt. „Auf diese Weise können wir die Kommunen beim Ausbau ihrer Radwege noch besser unterstützen.“ Zudem sei ein organisierter Dialog zwischen den Kommunen und dem Land wichtig, „um eine geschlossene Radwegeinfrastruktur aufzubauen“.

Geschlossene Radwegeinfrastruktur als Ziel der AGFK

Nach eigenen Angaben übernahm die Stadt Kaiserslautern eine Interessenabfrage unter den rheinland-pfälzischen Kommunen hinsichtlich eines möglichen Engagements in der zu gründenden AGFK. Demnach zeigen neben Kaiserslautern die kreisfreien Städte Mainz, Ludwigshafen, Koblenz, Trier, Worms, Neustadt an der Weinstraße, Landau und Pirmasens Interesse an der Gründung einer AGFK. Unter den kreisangehörigen Städten sind es Neuwied, Bad Kreuznach, Ingelheim, Andernach, Bingen am Rhein, Alzey, Bad Dürkheim, Wörth am Rhein, Remagen, Bendorf, Bitburg, Grünstadt und Bad Bergzabern. Hinzu kommen neun Landkreise und neun Verbandsgemeinden sowie weitere Partner aus der Wissenschaft oder Verbände.

Die AGFK Rheinland-Pfalz wäre bundesweit nicht die erste. Es bestehen bereits mehr als zehn ähnliche Arbeitsgemeinschaften. Die haben sich meist bundeslandbezogen der Förderung des Rad- und Fußverkehrs verschrieben. Dabei geht es ihnen neben dem Ausbau der Wegeinfrastruktur nicht zuletzt um die Entlastung der Innenstädte vom Automobil, um eine Verbesserung der Mobilität sowie um einen emissionsfreien Verkehr im Sinne des Klimaschutzes.

„Unser Anliegen ist es, in Rheinland-Pfalz den Fuß- und Radverkehr besser zu vernetzen. Gerade Radwege machen nicht an Kommunalgrenzen halt. Wir müssen hier stärker Hand in Hand arbeiten, wie das in den meisten anderen Bundesländern auch der Fall ist“, erklärt der Kaiserslauterer Beigeordnete Peter Kiefer den Ansatz in Rheinland-Pfalz.

a.erb@stadtvonmorgen.de

Info

Ein Interview mit Claus Ruhe Madsen, dem Oberbürgermeister von Rostock, zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundlicher Kommunen Mecklenburg-Vorpommern im Dezember 2020 gibt es hier.

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