Zur Belebung der Innenstadt plant Saarbrücken ein Pilotprojekt: „Sommerstraßen“ sollen für Aktivitäten genutzt werden, Autos bleiben draußen.

Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken plant zur Belebung ihrer Innenstadt ein Pilotprojekt. Zwei Straßen im innerstädtischen Nauwieser Viertel sollen zu „Sommerstraßen“ werden. Das heißt, sie sind für einen gewissen Zeitraum verkehrsberuhigt beziehungsweise für den motorisierten Verkehr gesperrt. Stattdessen soll der öffentliche Raum mit neuen Aktivitäten genutzt werden.

Sommerstraßen: Raum anders nutzen als bisher

„Mit Sommerstraßen wollen wir mehr Lebensqualität in Bereiche holen, die das Potenzial für mehr Aufenthaltsqualität haben“, sagt Oberbürgermeister Uwe Conradt. „Wir wollen Raum für neue Angebote im Straßenraum schaffen. Spielende Kinder, grüne Oasen, Menschen, die vor einem Buchladen lesen, Straßenkünstler – all das ist vorstellbar.“ Ebenso solle die Gastronomie mehr Raum erhalten. Insofern diene die Maßnahme auch der Förderung der lokalen Wirtschaft und der Kommunikation in der Nachbarschaft. „Wir wollen mit diesem Testlauf ermöglichen, dass Straßenräume anders genutzt werden als bisher.“

Um das Vorhaben konzeptionell zu verdichten, plant Conradt eine Bürgerdialogveranstaltung am 27. März. Da möchte er mit Anwohnern ins Gespräch kommen, um bezüglich der Sommerstraßen und ihrer konkreten Ausgestaltung Ideen auszutauschen. Schließlich sollen die lokalen Akteure eingebunden werden, indem sie den neuen öffentlichen Freiraum für Nachbarschaftsfeste oder Spielaktionen nutzen. „So können die neuen autofreien Räume durch mehrere kleinere Veranstaltungen belebt und damit die Aufenthaltsfunktion in der Stadt weiter gesteigert werden“, so Conradt.

Eine Fortsetzung des Pilotprojekts denkbar

In ihr Sommerstraßenprojekt bindet die Stadt insbesondere Straßenzüge ein, die keine Hauptverkehrsachsen sind. So bleiben die Effekte auf die innerstädtische Verkehrsführung gering. Sollte das Pilotprojekt erfolgreich laufen, soll es auch in den kommenden Jahren Sommerstraßen in Saarbrücken geben.

Um die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten, die Aufenthaltsqualität zu steigern und gleichzeitig Klimaschutz zu betreiben, widmet sich Conradt bereits seit Jahren der Verkehrssituation. 2021 führte Saarbrücken als eine der ersten Kommunen Deutschlands im Nauwieser Viertel eine Fahrradzone ein. Zudem weist die Stadt im Zuge eines Modellprojekts in ihrem Zentrum konsequent Tempo 30 aus.

a.erb@stadtvonmorgen.de

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