Das Modellprojekt „Tempo 30 in der Innenstadt“, mit dem die Stadt Saarbrücken den Verkehr in ihrer City beruhigen will, ist heute gestartet. Dabei weist die saarländische Landeshauptstadt in ihrem Zentrum in Anbindung an Fußgängerzonen und Fahrradstrecken konsequent Tempo 30 aus. In das Modellprojekt eingebunden sind insgesamt 14 Straßenzüge. So entsteht nach Angaben der Stadt „ein flächendeckendes und nachvollziehbar geschwindigkeitsreduziertes Gebiet“. Die Geschwindigkeitsbegrenzung zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit in der City zu erhöhen und die Lärmbelastung zu reduzieren.
Höhere Aufenthaltsqualität in der City

Start des Tempo-30-Modellprojekts in Saarbrücken mit Christof Kreis vom Stadtplanungsamt, Verwaltungsdezernent Sascha Grimm, Werner Maurer vom Straßenbauamt, OBM Uwe Conradt und Baudezernent Patrick Berberich (von links; Quelle: Landeshauptstadt Saarbrücken)
„Aufgrund der ohnehin taktgebenden Ampelanlagen sind keine negativen Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Verkehrsflusses zu erwarten“, teilt die Stadt auf #stadtvonmorgen-Nachfrage mit. Im Gegenteil könnte ein Ergebnis des Modellprojekts sogar ein stetigerer Verkehrsfluss sein.
„Wir schaffen eine höhere Aufenthalts- und Lebensqualität im zentralen Innenstadtbereich durch diese Maßnahme“, sagt Oberbürgermeister Uwe Conradt. „In diesem Bereich gibt es eine sehr große Zahl an Fußgängern, Radfahrern und auch Gastronomie mit Außenbestuhlung. Daher wird dies allen Menschen zugutekommen, die hier leben, arbeiten oder die City besuchen.“
Saarbrücken als Tempo-30-Vorreiterin
In verschiedenen Straßenzügen gilt in Saarbrücken bereits seit etwa einem Jahr die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. „So wurde bisher für rund 1.800 der insgesamt 3.000 am stärksten von Verkehrslärm betroffenen Menschen in Saarbrücken eine Verbesserung erreicht“, heißt es auf #stadtvonmorgen-Nachfrage.
Mit der flächendeckenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 in der City versteht sich Saarbrücken als „Vorreiterin in Deutschland“. Mit ihrem Modellprojekt bringt sich die Stadt in das Bundesforschungsprojekt „Nachweis der Auswirkungen von Tempo 30 auf innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen auf Verkehrsablauf, Verkehrssicherheit und Luftqualität“ ein. Dafür finden Vorher- und Nachher-Messungen statt.
Darüber hinaus engagiert sich Saarbrücken in der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“, in der rund 400 Kommunen Mitglied sind. Die Initiative fordert mehr Entscheidungsspielräume für Kommunen bei der Gestaltung der lokalen Verkehrsgeschwindigkeit.