In Frankfurt verabreden hessische Städte und Kreise eine verstärkte Kooperation im Tourismus. Die interkommunale Zusammenarbeit kann beispielgebend sein.

Der Tourist kennt keine gebietskörperschaftlichen Grenzen. Daher sind Kommunen gut beraten, auf dem Feld des Tourismus zu kooperieren, um sich gemeinschaftlich als attraktive Region zu profilieren. Die Formel klingt einfach, in der Praxis herrscht vielerorts jedoch ein Kirchturmdenken in Zuständigkeiten vor. Beispiel: Landkreis Kaiserslautern. Allein in diesem überschaubaren Landstrich agieren in acht Gemeinden jeweils eigenständige Tourismusbüros. Demgegenüber setzt eine Initiative hessischer Kommunen nun ein Zeichen der interkommunalen Kooperation über die Grenzen von Gebietskörperschaften hinweg.

Gemeinsam wollen die Oberbürgermeister der Städte Offenbach am Main (Felix Schwenke), Frankfurt am Main (Peter Feldmann), Darmstadt (Jochen Partsch) und Hanau (Claus Kaminsky) sowie die Landräte der Kreise Groß-Gerau (Thomas Will), Offenbach (Oliver Quilling) und Wetterau (Jan Weckler) nun touristisch stärker miteinander kooperieren. Dafür haben sie sich gestern in Frankfurt dazu verabredet, einen Antrag zur Bildung einer touristischen Destination FrankfurtRheinMain auf den Weg zu bringen. Dafür unterzeichneten sie beziehungsweise ihre Vertreter im Frankfurter Römer eine Absichtserklärung. Der Antrag geht an das Wissenschaftsministerium des Landes Hessen, das für den Bereich Tourismus im Land zuständig ist.

Den Tourismus stärker vernetzt denken

Bislang war die Zusammenarbeit der Stadt Frankfurt mit den Städten und Landkreisen der Rhein-Main-Region im Bereich Tourismusmarketing in einem Arbeitskreis organisiert. Nun soll diese stärker institutionalisiert werden. Es geht darum, den Tourismus vernetzt zu denken, um die gemeinsame Sichtbarkeit zu erhöhen. Mit der Bildung einer Destination soll die bisherige Kooperation noch verbindlicher werden. Zudem hofft man darauf, sie mit mehr Mitteln ausstatten zu können.

Wie die Stadt Offenbach mitteilt, ist diese Entscheidung angelehnt an die aktuelle Landestourismusstrategie, den sogenannten tourismuspolitischen Handlungsrahmen Hessens. Der fordert die Stadt Frankfurt zu einer solchen Destinationsbildung mit dem regionalen Umfeld auf und bietet bei der Umsetzung finanzielle Unterstützung an. Die Geschäftsstelle der künftigen Destination soll bei der städtischen Tourismus und Congress GmbH Frankfurt am Main angegliedert sein.

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