Eine Vorabauswertung des KfW-Kommunalpanels ermittelt stabile Klimaschutzinvestitionen der Kommunen. Der Bedarf ist aber doppelt so hoch.

Die Klimaschutzinvestitionen der Kommunen gehen in die Milliarden. Allein 2021 stellten Städte, Kreise und Gemeinden in Deutschland dafür Haushaltsmittel in Höhe von 2,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Das ergab eine Hochrechnung im Rahmen des KfW-Kommunalpanels 2023. Eine weitere Milliarde geht in Klimaanpassungsmaßnahmen, beispielsweise Projekte zum Schutz vor Hochwasser und Starkregen. Ähnliche Beträge sieht auch die mittelfristige Finanzplanung der Kommunen vor, hat das mit der Befragung beauftragte Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ermittelt.

Substanzielle Klimaschutzinvestitionen erforderlich

Der Finanzbedarf für Klimaschutzmaßnahmen dürfte weiter steigen. Eine Analyse von KfW Research rechnet für die Kommunen mit jährlichen Investitionen von 5,8 Milliarden Euro, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. „Die Daten des KfW-Kommunalpanels zeigen: Gemeinden, Städte und Kreise müssen das bisherige Investitionsniveau deutlich steigern, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Auch die Anpassung an den Klimawandel wird weiter substanzielle Investitionen auf der kommunalen Ebene erfordern“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Realisierung hängt an Geld von Bund und Ländern

Die größten Investitionen haben die Kommunen in den vergangenen drei Jahren mehrheitlich in den Bereichen Gebäudesanierung (52 Prozent der Befragten), Photovoltaik (32 Prozent) und LED-Beleuchtung (22 Prozent) getätigt. Maßnahmen im Bereich Mobilität nannten 17 Prozent (ÖPNV und Radwege) bzw. 15 Prozent (E-Mobilität). Für die Finanzierung weiterer Projekte setzen die Kommunen vor allem auf Förderprogramme und zusätzliche Finanzmittel von Bund und Ländern. Lediglich 3 Prozent der Befragten können die höheren Investitionen in zukünftigen Haushalten abbilden. Weitere 36 Prozent können einen großen Teil davon darstellen. Mehr als 60 Prozent sehen dagegen keine oder lediglich geringe Realisierungsmöglichkeit für die eigentlich notwendigen Klimaschutzinvestitionen.

g.schilling@stadtvonmorgen.de

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