In der neuen Initiative „Städte gegen Food Waste“ kämpfen zehn Städte gegen Lebensmittelverschwendung – auch im Sinne des Klimaschutzes.

In der neuen Initiative „Städte gegen Food Waste“ engagieren sich zehn deutsche Städte gegen Lebensmittelverschwendung. Dafür möchten die Städte lokal aktiv werden und im gemeinsamen Netzwerk ihre Erfahrungen teilen. Impulsgeber für das Netzwerk ist das Unternehmen Too Good To Go, das eine App zur Verteilung überschüssiger Lebensmittel in Gastronomie und Handel anbietet.

Neue Initiative: „Städte gegen Food Waste“

Zu den zehn Städten, die sich der Initiative „Städte gegen Food Waste“ angeschlossen haben, gehören Saarbrücken, Mainz, Dresden, Kassel, Bochum, Bonn, Essen, Frankfurt am Main, Kiel und Köln. Sie verpflichten sich laut Presseinformation zunächst für zwei Jahre, für die Lebensmittelrettung aktiv zu sein. Dafür möchten sie lokales Engagement zur Umverteilung von überschüssigen Lebensmitteln fördern sowie Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung leisten.

In Saarbrücken beispielsweise zielt die Stadt unter anderem darauf ab, bereits bestehende Projekte der Stadtgesellschaft zu unterstützen. „Wir arbeiten bereits eng mit der lokalen Foodsharing-Initiative und den Tafeln zusammen und wollen durch die Initiative den Anteil geretteter Lebensmittel deutlich steigern“, sagt Oberbürgermeister Uwe Conradt.

Bei eigenen Events gerettete Lebensmittel einsetzen

Zunächst will Conradt die Betriebe des örtlichen Lebensmitteleinzelhandels kontaktieren und für die Initiative werben. „Auch bei unseren eigenen Veranstaltungen wollen wir prüfen, ob wir gerettete Lebensmittel einsetzen können“, sagt der Oberbürgermeister. Zudem findet in Saarbrücken das Thema in Form von Wettbewerben in Kitas und Schulen statt. Darüber hinaus soll eine Ausstellung dafür sensibilisieren.

„Wir brauchen ein Umdenken, damit weniger Lebensmittel in die Tonne wandern“, so Conradt. „Das führt zu weniger Klimagasausstoß, weniger Verkehr, weniger Landnutzung, weniger Einsatz von Pestiziden beziehungsweise Dünger und weniger Hunger und Armut.“ Mit ihrem Beitritt zur Initiative „Städte gegen Food Waste“ wolle die Stadt Saarbrücken vorangehen und „einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten“.

Nachhaltigkeit: Kommunen als Multiplikatoren

Laut Angaben einiger Städte der neuen Initiative ist Lebensmittelverschwendung ein „Haupttreiber der Klimakrise“. Sie bedeute nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen, sondern sei schätzungsweise für zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Weltweit werde mehr als ein Drittel aller Lebensmittel unnötig weggeworfen. In Deutschland kämen pro Jahr 18 Millionen Tonnen zusammen. Pro Sekunde würden 313 Kilogramm genießbare Nahrungsmittel verschwendet.

Die Initiative „Städte gegen Food Waste“ setzt auf die gestaltende Kraft von Kommunen. Als bürgernahe Verwaltungseinheiten seien sie vor Ort in der Zivilgesellschaft verankert und nähmen dort eine Vorbildfunktion ein. So hätten sie eine starke Hebelwirkung, um globale Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene umzusetzen. Sowohl die Vereinten Nationen als auch die Bundesregierung wollen die Verschwendung von Lebensmitteln bis 2030 halbieren. Die Initiative möchte weitere Städte dazu inspirieren, sich ebenfalls gegen Lebensmittelverschwendung einzusetzen.

a.erb@stadtvonmorgen.de

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