Deutschlands Kommunen bekommen eine neue Bildungschance. Mit der Smart City Akademie startet ein bundesweites Weiterbildungsprogramm, das kommunale Fachkräfte fit für die digitale Stadtentwicklung machen soll. Die Akademie versteht sich als Kompetenzzentrum, in dem Verwaltungsmitarbeiter praxisnahes Digitalwissen erwerben können, ohne dass ihre Kommunen dafür Geld aufwenden müssen. Unterbreitet wird das neue Bildungsangebot von der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB).
Die Rathaus-Praxis im Fokus
Die Weiterbildung wird vollständig vom BMWSB finanziert. Besonders praktisch: Die Kurse finden komplett virtuell statt, sodass keine Reisekosten entstehen und sich das Lernen flexibel in den Arbeitsalltag einbauen lässt. Die Akademie richtet ihren Blick bewusst über die IT-Abteilungen hinaus und spricht Mitarbeiter aller Fachbereiche an. Hinter dem Angebot steht ein Netzwerk von verschiedenen Facheinrichtungen.
Alle Inhalte sollen auf die Alltagsrealität in Rathäusern zugeschnitten sein. Dabei geht es auch um IT-Anwendungen und Rechtsthemen. Die Akademie bietet kommunalen Entscheidern zwei Wege, ihre Mitarbeiter zu qualifizieren. Wer gezielt einzelne Kompetenzlücken schließen will, kann spezifische Module buchen. Alternativ gibt es das komplette Paket: Als zertifizierte „Smart City Manager“ erwerben die Teilnehmer umfassende Grundlagen und lernen, die digitale Transformation strategisch zu steuern.
Smart City Akademie gegen den Fachkräftemangel
Die Akademie versteht sich als eine Antwort auf den wachsenden Problemdruck, der auf Kommunen wirkt. Seit Jahren zeigt sich: Viele Kommunen wollen digital vorankommen, doch es fehlt oft an Fachkräften mit dem passenden Know-how. Mit der neuen Akademie will die KTS nach eigenen Angaben diese Lücke schließen. Die KTS ist als Einheit entstanden, die im Zusammenhang der vom Bund geförderten „Modellprojekte Smart Cities“ zur Vernetzung der Smart-City-Pioniere beitragen und innovative, smarte Anwendungen in die kommunale Breite bringen soll. Laut KTS zeigen die Erfahrungen aus den Modellprojekten des Smart-City-Programms, dass der Fachkräftemangel einer der größten Engpässe für die digitale Transformation vor Ort ist. Dem will die Smart City Akademie etwas entgegensetzen.
An ihrer Umsetzung sind verschiedene Institutionen beteiligt, von denen einige auch im Kontext der Förderkulisse „Modellprojekte Smart Cities“ aktiv sind. Darunter sind der DLR Projektträger (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), das Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung, das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering, das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, das Kompetenzzentrum Wasser Berlin, die Stadtentwickler Urban Catalyst und Creative Climate Cities sowie das Städtenetzwerk ICLEI – Local Governments for Sustainability.
Info
Weitere Informationen zur Akademie gibt es auf der Seite des BMWSB: Smart City Akademie | Smart City Dialog
Mirjam Lörcher ist seit Januar 2024 Teil des F.A.Z.-Fachverlags, zunächst bei FINANCE, und berichtet inzwischen für die Magazine #stadtvonmorgen und Der Neue Kämmerer.