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Mit niedrigschwelligen Projekten zur Smart City

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Die rund 75.000 zählende Einwohner Stadt Landshut entwickelt ihr Profil als Smart City fort. Während das Thema Smart City oft mit aufwändigen Digitalisierungsvorhaben und Pilotprojekten von Großstädten verbunden wird, setzt Landshut demgegenüber nach eigenen Angaben auf einen pragmatischen Ansatz. Mit niedrigschwelligen Projekten, überschaubarem Aufwand, in kurzen Zeitfenstern und vorwiegend auf Basis der bestehenden technologischen Infrastruktur möchte Landshut Schritte zur „nachhaltig intelligent vernetzten Stadt“ gehen. Dafür nutzt sie die „Smart City Plattform“ des Beratungsunternehmens pwc.

Smart City Plattform: Mehrwerte für die Bürger

Mit digital vernetzen Lösungen und innovativen Technologien möchte Landshut Fragen der Stadtentwicklung begegnen und Mehrwerte für die Bürger schaffen. Auf der Smart City Plattform führt sie Daten zusammen, um davon Erkenntnisse für die Stadtplanung abzuleiten. Bislang widmet sich die Stadt fünf Anwendungsfällen. Dabei geht es erstens darum, mittels optischer Sensoren die Besucherströme bei einer lokalen Großveranstaltung zu erfassen. Die Datenanalyse macht dann Anomalien oder Cluster erkennbar und zeigt so beispielsweise auf, wo Menschenansammlungen und Überfüllung drohen.

Zweitens nutzt Landshut die Plattform im Bereich der Klimaanpassung. Über Baumsensoren erhebt sie Daten, die Aufschluss über die örtliche Trockenheit geben und so eine bedarfsgerechte Bewässerung ermöglichen. Drittens bringt Landshut Wetterprognosen und Daten lokaler Vereisungssensoren auf der Plattform zusammen. So lässt sich der Einsatz des Winterdienstes vorausschauend besser planen. Darüber hinaus sammelt die Stadt mittels optischer Sensoren Informationen über Verkehrs- und Publikumsströme. Diese nutzt sie etwa fürs Parkraummanagement oder zur Frequenzmessung in der Innenstadt und der damit verbundenen Stadtplanung.

Pragmatisch auf dem Weg zur Smart City

Die Smart City Plattform zeige Kommunen, die ohne allzu komplexe und kostspielige Pilotprojekte den Weg zur Smart City gehen möchten, eine Lösung auf, erklärt der KI-Experte Tobias Franke von pwc gegenüber #stadtvonmorgen. Sie sei pragmatsch – mit nur geringem Installationsaufwand und ohne einen tiefgreifenden Infrastrukturaufbau – einsetzbar. Beispielsweise kann sie Daten von ohnehin installierten städtischen Kameras genauso verarbeiten wie von spezialisierten Internet-of-things-Sensoren oder gängigen Smartphones. Zudem bilde sie nicht nur Rohdaten ab, sondern liefere eine KI-basierte Analyse und damit datenschutzkonforme, aussagekräftige Informationen.

a.erb@stadtvonmorgen.de

Andreas Erb ist Redakteur im Public Sector des F.A.Z.-Fachverlags. Für die Plattform #stadtvonmorgen berichtet er über urbane Transformationsprozesse, die Stadtgesellschaft und die internationale Perspektive der Stadt. Seit 1998 ist der Kulturwissenschaftler als Journalist und Autor in verschiedenen Funktionen tätig, seit 2017 als Redakteur im F.A.Z.-Fachverlag.