Smart-City-Technologie für Rettungswege

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Zur Steuerung des Verkehrs in Notsituationen wendet die Stadt Wolfsburg smarte Technologie an. Dafür richtet sie insgesamt 22 Bodensensoren an Halteverbotszonen, die im Notfall sicherheitskritisch sind, ein. Damit will sie das Zuparken von Rettungswegen vermeiden. Auf diese Weise sollen Rettungsfahrzeuge hürdenfrei und dadurch schneller an ihre Einsatzorte gelangen. Das Projekt läuft im Kontext der Smart-City-Strategie der Stadt.

Freie Rettungswege in der Smart City

Die Bodensensoren stellen über Magnet- und Radartechnologie fest, ob ein Fahrzeug an der jeweiligen Stelle falschparkt. Ist das der Fall, übermitteln die Sensoren entsprechende Daten an die Stadt. Mit dieser Information können entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, um die Halteverbotszonen freizumachen. Die Datenübertragung läuft datenschutzkonform. Durch den Einsatz solarbetriebener Komponenten funktioniert das System außerdem energieeffizient.

„Zugeparkte Rettungswege verzögern das Eintreffen der Rettungsfahrzeuge am Einsatzort. Die Einführung dieser Bodensensoren ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Notfallversorgung unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeister Dennis Weilmann.

Digitalisierung, Ressourcennutzung, Sicherheit

Hervorgegangen ist die Idee für die smarten Rettungswege aus der Wolfsburger Beteiligung an der Förderkulisse „Modellprojekte Smart Cities“. In diesem Zusammenhang fördert der Bund in drei Staffeln, die 2019, 2020 und 2021 starteten, insgesamt 73 Smart-City-Vorhaben und -Strategien in verschiedenen Kommunen mit insgesamt 820 Millionen Euro. Ziel ist es, mittels digitaler Technologie die urbane Lebensqualität zu verbessern und smarte Anwendungen für Kommunen in die Breite zu bringen. Entsprechend sollen die einzelnen Lösungen übertragbar sein.

In diesem Sinn kann das Wolfsburger Beispiel vorbildgebend sein. „Das Projekt am Klinikum verdeutlicht, wie wir smarte Technologie sinnvoll und lösungsorientiert in unsere Stadt integrieren können. Die Installation der Sensoren wird nicht nur einen Einfluss auf die Gewährleistung freier Rettungswege haben, sondern führt auch zu einer besseren Ressourcennutzung in der Stadtverwaltung“, erklärt der Wolfsburger Digitaldezernent Jens Hofschröer. „Durch die Echtzeitübertragung und die effiziente Ressourcennutzung setzen wir neue Maßstäbe in der städtischen Digitalisierung und tragen gleichzeitig zur Sicherheit unserer Bürger bei.“

Andreas Erb ist Redakteur im Public Sector des F.A.Z.-Fachverlags. Für die Plattform #stadtvonmorgen berichtet er über urbane Transformationsprozesse, die Stadtgesellschaft und die internationale Perspektive der Stadt. Seit 1998 ist der Kulturwissenschaftler als Journalist und Autor in verschiedenen Funktionen tätig, seit 2017 als Redakteur im F.A.Z.-Fachverlag.