Bei den bayerischen Kommunalwahlen fanden gestern insgesamt 51 Oberbürgermeisterwahlen statt. Dies betrifft sowohl die kreisfreien Städte als auch die kreisangehörigen Gemeinden beziehungsweise die Großen Kreisstädte. Dabei wurden insgesamt 20 OBM gewählt. In 31 Städten ist eine Stichwahl erforderlich, da dort der jeweilige Wahlsieger im ersten Wahlgang nicht die nötige absolute Mehrheit erreichte. Unter den im ersten Wahlgang Gewählten dominieren die bisherigen Amtsträger.
In den Städten Fürstenfeldbruck, Memmingen und Neumarkt in der Oberpfalz fanden keine OBM-Wahlen statt. Die dortigen Oberbürgermeister Erich Raff (CSU; Fürstenfeldbruck), Manfred Schilder (CSU; Memmingen) und Thomas Thumann (FWG; Neumarkt) wurden aufgrund lokaler Ereignisse außerturnusmäßig im Jahr 2017 gewählt. Ihre Amtszeit dauert regulär sechs Jahre, also bis 2023.
Bestätigte OBM in kreisfreien Städten
Michael Cerny von der CSU bleibt Oberbürgermeister der Stadt Amberg. Er erreichte 56,4 Prozent der abgegebenen Stimmen und konnte damit sein vorheriges Wahlergebnis (51,9 Prozent) deutlich steigern. Ebenfalls eine deutliche, bemerkenswerte Steigerung verzeichnet der grüne Politiker Hans-Jürgen Bumes von 3,8 auf 13,5 Prozent. Insgesamt traten fünf Kandidaten bei der Wahl an.
Thomas Jung behauptet sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Fürth. Im ersten Wahlgang, bei dem sieben Kandidaten antraten, erreichte der SPD-Politiker 72,9 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Stefan Bosse (CSU) gewann mit 54,5 Prozent die Oberbürgermeisterwahl von Kaufbeuren gegen drei Herausforderer und bleibt OBM.
Thomas Kiechle geht in eine weitere Amtszeit als Oberbürgermeister der Stadt Kempten im Allgäu. Er setzte sich in einem Feld aus fünf Kandidaten mit 54,3 Prozent durch. Angetreten war er für ein Bündnis aus CDU, FWG und Freie Wähler – ÜP.
Jürgen Düpper (SPD) bleibt Oberbürgermeister von Passau. Gegen sieben weitere Kandidaten erreichte er 54,6 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Sebastian Remele gewann bei der Oberbürgermeisterwahl von Schweinfurt mit 58,4 Prozent der Stimmen und bleibt damit OBM. Der CSU-Politiker setzte sich gegen zwei Herausforderer durch.
Markus Pannermayer (CSU) bleibt Oberbürgermeister von Straubing. In einem Feld von sechs Kandidaten erreichte er 73,2 Prozent im ersten Wahlgang.
Christian Schuchardt geht in eine weitere Amtsperiode als Oberbürgermeister von Würzburg. Im ersten Wahlgang gewann der von CSU, FDP und dem Bürgerforum Würzburg unterstützte CDU-Mann Schuchardt gegen fünf Herausforderer 52 Prozent der Stimmen.
Neue und bestätigte OBM in Großen Kreisstädten
Dirk Vogel von der SPD konnte in Bad Kissingen die Wahl zum Oberbürgermeister für sich entscheiden. Gegen zwei weitere Kandidaten konnte Vogel mit 51,1 Prozent der abgegebenen Stimmen knapp die absolute Mehrheit erreichen. Er folgt Kay Blankenburg (SPD) nach, der nicht mehr zur Wahl angetreten war.
Florian Hartmann (SPD) tritt in Dachau seine zweite Amtszeit an. Der von der SPD und den Grünen unterstützte Politiker konnte sich in einem Feld aus fünf Kandidaten mit 76 Prozent der abgegebenen Stimmen deutlich positionieren.
Christian Moser bleibt OBM der Stadt Deggendorf. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der CSU-Politiker seinen Wahlerfolg von 56,7 Prozent auf 66,4 Prozent steigern. Insgesamt traten fünf Kandidaten an.
Frank Kurz verteidigte sein Amt als Oberbürgermeister von Dillingen an der Donau mit 84,8 Prozent der Stimmen. Einziger Gegenkandidat war Tobias Rief von der SPD.
Christoph Hammer (CSU) bleibt Oberbürgermeister von Dinkelsbühl. Er erreichte im ersten Wahlgang 59,2 Prozent der Stimmen. Bei der vorherigen Wahl lag er noch bei 73,6 Prozent. Es traten drei Kandidaten an.
Tobias Eschenberger startet in seine zweite Amtszeit als Oberbürgermeister der Stadt Freising. Bei der OBM-Wahl gewann er im ersten Wahlgang mit 65,5 Prozent gegen sechs Herausforderer. Eschenberger vertritt die Wählergemeinschaft „Freisinger Mitte“, eine lokale Abspaltung der CSU. Gegenüber der vorherigen Wahl konnte er sein Wahlergebnis, das damals bei 56,9 Prozent lag, sogar steigern.
Andreas Haas (CSU) verteidigte sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Germering. Er erreichte 68,9 Prozent der abgegebenen Stimmen und setzte sich gegen zwei weitere Kandidaten durch.
Gerhard Jauernig beginnt seine dritte Amtsperiode als Oberbürgermeister der Stadt Günzberg. Der SPD-Politiker, der für SPD und CSU antrat, erreichte 94,4 Prozent der Stimmen.
Oliver Weigel (CSU) ist mit 95,5 Prozent der abgegebenen Stimmen als Oberbürgermeister der Stadt Marktredwitz wiedergewählt.
Frank Rebhorn von der SPD gewann mit 72,8 Prozent die Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Neustadt bei Coburg. Damit bleibt er im Amt. Einziger Gegenkandidat war Wolfgang Rebhorn von der CSU.
Katrin Albsteiger folgt Gerold Noerenberg, beide CSU, als Oberbürgermeisterin der Stadt Neu-Ulm nach. Noerenberg war nicht mehr angetreten. Im ersten Wahlgang erreichte Albsteiger 52,3 Prozent der Stimmen. Insgesamt gab es sechs Kandidaten.
Ulrich Pötzsch bleibt Oberbürgermeister der Stadt Selb. Pötzsch trat für die „Aktiven Bürger“ an und erreichte 84,8 Prozent der Stimmen und lag somit deutlich vor den beiden Kandidaten der SPD und der Grünen.
Stichwahlen am 29. März
In den Städten, in denen keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen konnte, steht eine Stichwahl an. Die ist am 29. März vorgesehen – vorausgesetzt, die Coronakrise wirbelt den Zeitplan nicht durcheinander. Stichwahlen werden nötig in den kreisfreien Städten Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Erlangen, Hof, Ingolstadt, Landshut, München, Nürnberg, Regensburg, Rosenheim, Schwabach und Weiden in der Oberpfalz. Unter den kreisangehörigen Gemeinden beziehungsweise den Großen Kreisstädten findet ein zweiter Wahlgang statt in Bad Reichenhall, Donauwörth, Eichstätt, Erding, Forchheim, Kitzingen, Kulmbach, Landsberg am Lech, Lindau, Neuburg an der Donau, Nördlingen, Rothenburg ob der Tauber, Schwandorf, Traunstein und Weißenburg in Bayern.