Die Deutsche Telekom arbeitet an einer Smartcityapp. Dafür kooperiert sie mit elf Städten. Mitte 2021 soll der „Citykey“ starten.

Mit dem „Citykey“ („Stadtschlüssel“) legt die Deutsche Telekom eine App vor, die kommunale Dienstleistungen bündeln und zentral abrufbar machen möchte. Dafür hat das Telekommunikationsunternehmen in den vergangenen Jahren kooperativ mit elf Städten in einer Entwicklungscommunity zusammengearbeitet. Die neue Smartcityapp soll in diesem Jahr starten und setzt in Zukunft auch weiterhin auf Co-Creation, also auf eine gemeinschaftliche Entwicklung unter anderem mit Kommunen. Damit veranschaulicht sie die Bedeutung interkommunaler Kooperation für die Arbeit an der Smart City.

„Citykey“: Smartcityapp als „Eingangstor“ zur Stadt

Städte stünden aus vielerlei Perspektiven unter Digitalisierungsdruck, erklärt Franz Haslinger, Projektleiter der App „Citykey“ bei der Telekom. Da ist das Onlinezugangsgesetz, das von öffentlichen Stellen die Digitalisierung von 575 Verwaltungsservices und darauf aufbauend weiteren mehreren hundert Prozessen verlangt. Dann ist da die steigende Erwartung der Bürger an die digitalen Angebote ihrer Verwaltung. Zudem wollen Verwaltungen selbst voranschreiten, Prozesse digitalisieren, dadurch Effizienzpotentiale erschließen oder Arbeitsmodelle schlicht zukunftsgerecht ausrichten. In diesem Geist stehe die Entwicklung des „Citykey“ als ein Beitrag zur kooperativen Arbeit an der smarten Stadt von morgen, so Haslinger.

Dabei sei ein wichtiger Ansatzpunkt, die Smartcityapp aus Sicht der Nutzer, also der Bürger, zu denken. Schließlich findet die Digitalisierung in Kommunen an unterschiedlichen Stellen statt. Dazu gehören etwa die Onlineauftritte der Stadt, ihrer Ämter, Abteilungen und Einrichtungen. Hinzu kommen die digitalen Angebote kommunaler Beteiligungsgesellschaften wie etwa die der Energieversorger, der Verkehrsunternehmen, der Baugesellschaften oder der Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Eine Perspektive des „Citykey“ ist es, kommunale beziehungsweise kommunalnahe Services in einer App – in einer „Erlebniswelt“, wie Haslinger sagt – zusammenzuführen. Die App will „Eingangstor“ zur Stadt sein.

„Citykey“: Städtekooperation grundlegend für Weiterentwicklung

Der „Citykey“ ist also nicht eine isolierte Anwendung, sondern versteht sich vielmehr als Plattform, die ihren Nutzern den Zugang zu den digitalen Diensten einer Smart City eröffnet. Dabei ist ihre Entwicklung dynamisch. Die App soll Mitte 2021 mit zunächst acht Diensten starten und danach weiterwachsen. Die Erweiterung geschehe wie die Entwicklung im Co-Creation-Modus, sagt Haslinger, und zwar in engem Zusammenspiel mit beteiligten Städten.

Zu den Anwendungen in der Startphase gehören unter anderem die Möglichkeiten, per App Behördengänge zu erledigen oder direkt online Termine mit Verwaltungsstellen zu vereinbaren. Kurze Umfragen zu aktuellen Anlässen sollen die Bürgerbeteiligung fördern; ähnliches gilt für einen „Mängelmelder“ an die Verwaltung. Zudem stellt die jeweilige Stadt in einem „Point-of-interest-guide“ touristische Hinweise zur Verfügung sowie Nachrichten aus dem Rathaus, einen lokalen Veranstaltungskalender sowie die Termine der Müllabfuhr.

Kooperation macht Digitalisierung effizienter und schneller

Dabei schlage der Co-Creation-Ansatz die Brücke von der Arbeit an gemeinsamen Standards hin zu auf die jeweilige Stadt zugeschnittenen Lösungen, erklärt Haslinger. Die Kooperation ermöglicht es, dass einzelne Städte nicht doppelte Entwicklungsarbeit für eine eigene App leisten müssen. Sie schafft gemeinsame technologische Grundlage für alle, was weitaus geringere Investitionen für einzelne bedeutet.

Zugleich ist das System des „Citykey“ modular aufgebaut, sodass jede Stadt in der Anwendung ihr eigenes Profil mit ihren lokalen Besonderheiten, also ihre „eigene“ Smartcityapp, herausarbeiten kann. Die Telekom fungiert als Plattformbetreiber, um die App nicht nur stets auf aktuellem Stand der Technik zu halten, sondern das Portal insgesamt auch weiterzuentwickeln.

Für diese Weiterentwicklung ist der kooperative Ansatz ebenfalls immanent. Städte können sich nach wie vor darin einklinken, individuelle Anwendungen programmieren und diese über die Community auch für andere nutzbar machen. Damit entspricht der „Citykey“ dem Ansinnen vieler Smart-City-Förderkulissen, übertragbare und frei zugängliche Lösungen im Sinne des digitalen Fortschritts zu generieren. Neben dem offenen Austausch besteht für Städte bei herausragenden Programmierleistungen zudem die Möglichkeit, ihre neu entwickelten Anwendungen anderen hinter einer Bezahlschranke zugänglich zu machen und dadurch bei der Weitergabe einen Beitrag zur Refinanzierung ihres eigenen Einsatzes zu erzielen.

Co-Creation: Gemeinsame Standards und Interoperabilität

IT-Umgebungen von Kommunen stünden angesichts des durch kommunale Selbstverwaltung geprägten föderalen Systems vor der besonderen Herausforderung, Schnittstellen zu überwinden, so Haslinger. Der „Citykey“ reagiere darauf. Indem Kommunen aus verschiedenen Bundesländern in einem Co-Creation-Prozess kooperativ und interkommunal an der Weiterentwicklung der App arbeiteten, leisteten sie einen Beitrag für gemeinsame Standards und mehr Interoperabilität. Dies erleichtere nicht nur die tägliche Arbeit an den Schnittstellen zwischen Verwaltungseinheiten, sondern komme damit letztendlich auch den Nutzern – also den Bürgern – zugute.

Weitere Infos zur App gibt es unter smartcity.telekom.com beziehungsweise unter https://www.telekom.com/de/blog/konzern/artikel/smart-city-app-eine-fuer-alles-vor-allem-fuer-mich-620838.

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