Altkanzler Gerhard Schröder ist kein Ehrenbürger der Stadt Hannover mehr. Dies teilt die niedersächsische Landeshauptstadt soeben mit. Schröder habe in einem Schreiben an die Stadt erklärt, unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde zu verzichten. Zuvor hatte der Verwaltungsausschuss einstimmig ein Verfahren zur Entziehung der Ehrenbürgerschaft angestoßen. Das ist damit obsolet.
Streitpunkt: Schröders Verbindungen zu Putin
„Mit Blick darauf, dass Gerhard Schröder nicht bereit ist, persönliche Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine zu ziehen, ist ein Ende seiner Ehrenbürgerschaft konsequent“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay. „Die anhaltenden geschäftlichen Verbindungen zwischen dem Altbundeskanzler und dem Kriegstreiber Wladimir Putin sind mit den Werten unserer Stadt nicht in Einklang zu bringen.“ Hannover stehe an der Seite der Ukraine und setze sich für Frieden sein. Dies dokumentiere das diesbezügliche zivilgesellschaftliche Engagement in der Stadt.
Gleichwohl weist Onay auf die Verdienste Schröders als Kanzler und Bürger der Stadt hin. Er würdigt auch Schröders offenbar vergeblichen Versuch, in Moskau ein Einlenken Putins zu erreichen. Umso mehr wünsche er sich, „dass sich Gerhard Schröder erklärt“, so Onay.
Das Schreiben Schröders wurde nach Angaben der Stadt bereits vor einigen Tagen in einem Onlinenetzwerk veröffentlicht. Nun ging es offiziell in Hannover ein.