Der Einzelhandelskonzern Karstadt Kaufhof schließt Filialen. Es sind negative Auswirkungen auf die Attraktivität vieler Stadtzentren zu befürchten.

Die deutschen Städte zeigen sich besorgt bezüglich der geplanten Schließung von Filialen der Einzelhandelskette Karstadt Kaufhof. Insgesamt sollen 62 von 172 Standorten betroffen sein. „Mit diesen Kaufhäusern gehen Orte der Versorgung und Begegnung verloren“, sagt OBM Markus Lewe aus Münster in seiner Rolle als Vizepräsident des Deutschen Städtetags. Dies treffe nicht nur die Mitarbeiter und Kunden, sondern auch Innenstädte und Stadtteilzentren.

Häuser von Karstadt Kaufhof zögen Menschen in die Zentren. Davon profitierten auch benachbarte Händler und Gastronomiebetriebe. „Die betroffenen Städte stehen vor einer erheblichen Herausforderung. Wenn Filialen leer stehen, kann das gesamte Umfeld schnell an Attraktivität verlieren“, sagt Lewe. Wo Karstadt Kaufhof seine Häuser nicht weiterführe, müsse vor Ort nach einer standortspezifischen Nachnutzung der Gewerbeimmobilien gesucht werden.

Geselle: Schließung von Filialen „verheerend“ für Stadtzentren

„Jede Schließung wirkt sich unmittelbar verheerend auf die Attraktivität von den zentralen Orten in unseren Städten aus“, sagt OBM Christian Geselle aus Kassel, Präsident des hessischen Städtetags. Der hessische Städtetag appelliert „an das Verantwortungsbewusstsein der Konzernleitung, Menschen, die ohnehin schon durch die Coronakrise geschwächt und verunsichert sind, vor diesen Aussichten zu bewahren“, sagt Geselle mit Blick auf drohende Arbeitslosigkeit.

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