Der Coronavirus beschäftigt die Gesundheits- und Katastrophenschutzbehörden in deutschen Städten. Oberbürgermeister warnen und rufen zu Besonnenheit auf.

Newsticker auf Nachrichtenseiten, Sondersendungen im Fernsehen und Lieferengpässe für den Bezug von Mundschutzen – der Coronavirus verbreitet sich in Deutschland und sorgt für Turbulenzen. Im Brennglas stehen die Gesundheits- und Katastrophenschutzbehörden der Kommunen. Oberbürgermeister mahnen die Bevölkerung zu Vorsicht, rufen jedoch gleichzeitig dazu auf, besonnen zu handeln und nicht in Panik zu verfallen.

In Freiburg, wo gerade drei Coronafälle bekannt wurden, bittet OBM Martin Horn die Bürger um Besonnenheit. „Der Coronavirus ist ein Grund zur Sorge, aber kein Grund zur Panik“, sagt Horn. Die Kliniken vor Ort und die Behörden seien vorbereitet. „Wir haben unseren Allgemeinen Pandemieplan schon vor Wochen aktualisiert, und unser Verwaltungsstab tagt regelmäßig, übrigens schon, bevor der erste Fall bestätigt wurde.“

OBM Wilke: „Überreaktionen sind unangebracht“

"Besonnenheit ist das Gebot der Stunde, Überreaktionen sind unangebracht", sagt OBM Rene Wilke aus Frankfurt an der Oder. (Quelle: Stadt Frankfurt an der Oder)

„Besonnenheit ist das Gebot der Stunde, Überreaktionen sind unangebracht“, sagt OBM Rene Wilke aus Frankfurt an der Oder. (Quelle: Stadt Frankfurt an der Oder)

Zur Stunde sind die Verwaltungen deutscher Städte mit zahlreichen Anfragen aus der Bevölkerung bezüglich der Gesundheitslage konfrontiert. Die Pressestellen und Gesundheitsbehörden informieren ausführlich über Hygiene- und Verhaltensregeln. Örtliche Akteure wie Kliniken, Gesundheits- und Katastrophenschutzbehörden, niedergelassene Ärzte oder Feuerwehren stimmen sich ab. Dies gilt auch für Städte wie Cottbus oder Hagen, wo noch keine Verdachtsfälle aufgetaucht sind.

Dabei leisten die Städte nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung, sondern auch zu deren Aufklärung bezüglich gesundheitlicher Risiken und der richtigen Vorbeugung dagegen. „Ich rate allen Frankfurtern, sich aus seriösen Quellen zu informieren“, sagt OBM Rene Wilke aus Frankfurt an der Oder. Etwa verweist er auf das Informationsangebot des Bundesgesundheitsministeriums, des Robert Koch-Instituts oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wilke: „Besonnenheit ist das Gebot der Stunde, Überreaktionen sind unangebracht.“

Krisenstäbe in betroffenen Städten

In Stadt und Städteregion Aachen tagen gemeinsame Krisenstäbe. Dort ist ein Coronafall bekannt. Eine Frau aus Herzogenrath hatte sich vermutlich bei einer Karnevalsveranstaltung mit dem Virus infiziert.

Im Augenblick seien in Aachen keine Schließungen öffentlicher Gebäude geplant, teilt die Verwaltung mit. „Bezüglich der Absage von Veranstaltungen und Schließungen von Einrichtungen besteht Konsens darüber, dass dies aus medizinischer Sicht derzeit nicht erforderlich ist.“ Man habe aber Informationen mit Handlungsempfehlungen an Schulen, Kitas oder Senioreneinrichtungen versandt sowie ein Bürgertelefon eingerichtet.

In Mönchengladbach bleibt auf Veranlassung des von OBM Hans Wilhelm Reiners einberufenen „Stabes außergewöhnliche Ereignisse“ eine Grundschule „als reine Sicherheitsmaßnahme“ geschlossen. Dem Gesundheitsamt wurde zuvor der Fall gemeldet, dass der Bruder einer dort arbeitenden Lehrkraft positiv auf Corona getestet worden sei.

Das Foto oben zeigt die Fassade des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern. Dort wurde gestern ein Coronafall bekannt.

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