Oberbürgermeister Fritz Kuhn aus Stuttgart kündigt ein rigoroses Vorgehen gegen Fake News im Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus an. Die Stadt teilte gestern mit, rechtliche Schritte zu prüfen und einleiten zu wollen.
Aktuell kursieren zahlreiche Informationen auf unterschiedlichen Kanälen zum Coronavirus. Nun seien im Internet zwei Seiten auf der Plattform Facebook aufgetaucht, die einen behördlichen Anschein erweckten, aber unter anderem gezielt Falschinformationen verbreiteten. Dies ist für die Stadt der Anlass, entsprechende Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Die Seiten sind der Stadt bekannt. Um deren Weiterverbreitung zu vermeiden, verzichtet sie in ihrer Mitteilung aber auf eine Nennung.
„In den sozialen Medien gibt es immer wieder Leute, die sich offensichtlich einen Spaß machen und im Zusammenhang mit dem Coronavirus Fake News verbreiten – beispielsweise, dass Lebensmittelgeschäfte geschlossen würden“, sagt Kuhn. Das könne zu Panik führen. „Wer jetzt mit Fake News und Irreführung der Bevölkerung glaubt, im Netz seinen Spaß treiben zu können, der handelt unsozial. Er gefährdet und irritiert die Menschen.“ Daher gehe die Stadt „mit aller Kraft gegen Fake News vor“.
Infos nur aus „vertrauenswürdigen Quellen“
Im Augenblick sei das Informationsbedürfnis der Bevölkerung bezüglich des Coronavirus ausgesprochen hoch. Wichtig seien umfangreiche, geprüfte und verlässliche Informationen. Solche gebe die Stadt über ihre Kanäle heraus. Zudem rät OBM Kuhn zu einer kritischen Mediennutzung und zu Wachsamkeit. „Nur vertrauenswürdige Quellen wie Behörden oder Medienhäuser, die nach der Sorgfaltspflicht arbeiten, verbreiten verlässliche Aussagen.“ Die Stadt bietet außerdem die Möglichkeit, zweifelhafte Aussagen an ihre Pressestelle via Email zu melden.
Darüber hinaus appelliert Kuhn in einer Videobotschaft an die Solidarität der Bürger. Bei der Coronakrise handele es sich „um eine ganz große Bewährungsprobe“ für die Stadt und die deutsche Gesellschaft. „Wir müssen zusammenhalten, damit wir das Virus so schnell wie möglich eindämmen können und alte oder vorerkrankte Menschen schützen.“ Dabei sei jeder gefragt, verantwortungsbewusst und solidarisch zu handeln.