Frankfurt, Weimar und Bonn gründen das Netzwerk Verfassungsstädte. Für die Zukunft wollen sie Lehren aus der Vergangenheit vermitteln.

Die Städte Frankfurt am Main, Weimar und Bonn schließen sich zum neuen Netzwerk Verfassungsstädte zusammen. Darin wollen sie zur Demokratieforschung beitragen. „Die Auseinandersetzung mit Demokratiegeschichte leistet einen wichtigen Beitrag, die Gesellschaft und das politische System der Bundesrepublik zu stärken“, heißt es im Entwurf einer Erklärung, die der Bonner Stadtrat am 27. April beschlossen hat. Das Papier wollen die Oberbürgermeister Mike Josef (Frankfurt), Peter Kleine (Weimar) und Katja Dörner (Bonn) am 19. Mai zum 175. Jahrestag des Zusammentritts der Frankfurter Nationalversammlung unterzeichnen.

Errungenschaften der Demokratiegeschichte verteidigen

Das Netzwerk Verfassungsstädte will erinnerungskulturelle Forschungs- und Vermittlungsarbeit unterstützen. Es zielt darauf ab, „die Lehren aus der Vergangenheit für die Gestaltung der Zukunft nutzbar zu machen“. Dafür bekennt es sich zur Kooperation mit relevanten Akteuren. Zudem wollen sich die Städte kontinuierlich untereinander austauschen und mindestens einmal pro Jahr zusammenkommen.

„Die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die Grund- und Menschenrechte sind nicht selbstverständlich. Vielmehr müssen die Errungenschaften der Demokratiegeschichte immer aus Neue erkämpft und verteidigt werden“, heißt es im Entwurf der gemeinsamen Erklärung.

Verfassungsstädte kooperieren für Demokratieförderung

In den drei Städten sind die deutschen Verfassungen von 1849, 1919 und 1949 entstanden. Frankfurt war Ort der Nationalversammlung 1848/49. In Weimar wurde im Deutschen Nationaltheater (Foto oben) die Verfassung der sogenannten Weimarer Republik, die von 1918 bis 1933 dauerte, erarbeitet. Bonn war bis zur deutschen Wiedervereinigung die Hauptstadt der Bundesrepublik. Bereits im September 2022 kamen die drei Städte zu einem Workshop zusammen, um die Netzwerkgründung vorzubereiten.

a.erb@stadtvonmorgen.de

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