Der KfW Award Leben wird beim Deutschen Kommunalkongress zum ersten Mal vergeben. Er prämiert innovative Projekte aus Kommunen.

Der KfW Award Leben, ein Preis der KfW Bankengruppe, der innovatives Engagement im kommunalen Kontext auszeichnet, wurde am Montag erstmals vergeben. Ausgezeichnet wurden insgesamt zehn Projekte von Kommunen und kommunalnahen Akteuren in den Kategorien „Soziales und bezahlbares Wohnen“, „Digitale Bildung“ und „Energetische Stadtsanierung“. Dotiert ist der KfW Award Leben mit 50.000 Euro. Die Preisvergabe fand beim Deutschen Kommunalkongress des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) in Berlin statt.

Innovative Projekte und progressive Ideen als Vorbild

Mit dem neuen Preis, den die KfW Bankengruppe in den nächsten Jahren weiterentwickeln wolle, prämiere man zukunftsweisende Projekte, die im Zeichen des Wandels zu einer nachhaltigen Gesellschaft stehen, so KfW-Vorstandschef Stefan Wintels bei der Auszeichnung. Man befinde sich in einem „Jahrzehnt der Entscheidungen darüber, unter welchen Lebensbedingungen die nächsten Generationen leben werden“. Die Umsetzung vieler Ziele finde auf kommunaler Ebene statt.

In diesem Kontext wolle der KfW Award Leben gesellschaftlich relevante Themen abbilden, so Wintels über die Intention des Preises. Damit verstehe er sich als ein Impulsgeber zur Verbreitung innovativer Projekte und progressiver Ideen. Die ausgezeichneten Projekte könnten Vorbild sein und sollten zur Nachahmung inspirieren.

Kommunales Engagement prägt die Lebenswelt

Dabei untermauerte Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, bei der Preisvergabe aus Sicht des Bundes die Rolle der Kommunen in der Baupolitik. Wohnen, Arbeiten und Leben spielten sich lokal ab. Vor Ort flössen Aspekte wie das Ringen um bezahlbaren Wohnraum, der Kampf gegen den Klimawandel, die Klimaanpassung, die barrierearme Gestaltung des Stadtraums oder das Streben nach Energieeffizienz im Gebäudebestand zusammen. Das diesbezügliche kommunale Engagement präge die Lebenswelt der Menschen.

Zugleich spiegelten sich in der lokalen Bau- und Bodenpolitik nationale Herausforderungen wider. Etwa sehe sich das urbane Wohnen mit steigenden Mieten und steigenden Kosten für Baumaterial, einer zunehmenden Inflation, dem Fachkräftemangel und neuen Anforderungen hinsichtlich der Klimaneutralität ausgesetzt. So würden Wohnen und Bauen immer mehr zur sozialen Frage. Der Bund wolle daher das Bauen vereinfachen. Jährlich sollen 100.000 sozial geförderte Wohnungen entstehen. Ministerin Klara Geywitz brachte zuletzt in einem „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ dafür die relevanten Akteure zusammen. Darunter sind die kommunalen Spitzenverbände.

Zehn Preisträger beim KfW Award Leben

Der KfW Award Leben prämiert in der Kategorie „Digitale Bildung“ drei Projekte, nämlich die „Digitale Schule“ in Barmstedt, neue digitale Lernformate für den Schulunterricht in Olpe und die Ausbildungsmesse Digital in Emden.

Im Bereich „Energetische Stadtsanierung“ zählen zu den Gewinnern: Geisa mit der Sanierung ihrer denkmalgeschützten Altstadt und Renaturierungsprojekten, das Zero-Emission-Vorhaben Gartenstadt Drewitz in Potsdam sowie das Stadtlabor Sennestadt in Bielefeld, ein Pilotraum für Nahwärmeinfrastruktur.

Unter dem Aspekt „Soziales und bezahlbares Wohnen“ ausgezeichnet sind Gars am Inn mit einem Ortsentwicklungsprogramm, das die Schaffung von bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum mit der Konversion eines brachliegenden Gebäudes verbindet, Hannover mit einem Wohnungsprojekt für Obdachlose, ein Inklusionsprojekt für selbstständiges und technikunterstütztes Wohnen in Münster sowie ein Schülerwohnheim in Augsburg.

Info

Weitere Informationen zum KfW Award Leben und den ausgezeichneten Projekten gibt es hier auf der Webseite der KfW.

a.erb@stadtvonmorgen.de

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