Die Kooperation zwischen der Stadt Dresden und dem Wohnungsbauunternehmen Vonovia konkretisiert sich. Heute unterschrieben Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Vonovia-Vorstand Arnd Fittkau eine Absichtserklärung über die langfristige Zusammenarbeit zur Wohnstandortentwicklung. Unter anderem geht es darin um den Ankauf von bis zu 3.000 Wohneinheiten aus dem Vonovia-Bestand durch die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden (WiD). #stadtvonmorgen berichtete hier.
Stadt und Vonovia wollen nachhaltig wirken
In der Kooperation sprechen sich beide Partner für die „Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung zur Sicherung der sozialen Wohnraumversorgung (…) sowie aktive Mitarbeit in den Gebietsstrukturen“ aus. Gemeinsam wollen die Stadt und das privatwirtschaftliche Unternehmen sozialräumlich wirken und Quartiersarbeit betreiben. Unter anderem ist in der Absichtserklärung von einer Abstimmung über die Begrenzung der zukünftigen Mietpreisentwicklung die Rede.
Zudem wollen Stadt und Vonovia gemeinsam unter Aspekten des Klimaschutzes nachhaltigen Wohnraum schaffen. Dafür sollen Wohneinheiten im Bereich der Energie- und Wärmeversorgung nach dem städtischen Ziel der Klimaneutralität des Gebäudebestands ausgerichtet werden. Dies bedeutet etwa eine Integration der Vonovia-Wohnungen ins städtische Fernwärmesystem. Die heute geschlossene Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Stadtrats.
Dresden will kommunalen Wohnungsbestand aufstocken
Die Kooperation verschafft der Stadt wohnraumpolitischen Handlungsspielraum, nachdem sie ihren eigenen Wohnungsbestand zu Beginn der 2000er Jahre komplett veräußert hatte. Was den Ankauf der 3.000 Wohnungen betrifft, steht dieser im Zusammenhang mit dem Ziel, den kommunalen Wohnungsbestand bis 2030 auf 5.000 Wohneinheiten aufzubauen. Welche Wohnungen konkret angekauft werden, wollen Stadt und Vonovia im dritten Quartal 2022 besprechen. Die heutige Vereinbarung geht davon aus, dass das Immobiliengeschäft in zwei Jahren abgeschlossen ist.
„Der Dresdner Wohnungsmarkt ist unter Druck. Um uns zukunftsfähig aufzustellen und bedarfsgerechten, klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnraum langfristig zu sichern, braucht es auch neue Wege der Kooperation“, sagt Hilbert. Als größter Bestandshalter von Wohnungen in der Stadt sei Vonovia für Dresden „der wichtigste Ansprechpartner beim Thema Wohnen“. Dabei bestehe die Zusammenarbeit bereits seit Jahren. Wie bei der Flüchtlingskrise 2015/16 helfe das Wohnungsunternehmen aktuell bei der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge.