München punktet beim Smart-City-Check

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In diesem Jahr legt der Branchenverband Bitkom seinen Smart City Index bereits Mitte September vor. Wenige Tage zuvor erschien das Ranking von Haselhorst Associates. In beiden Studien lagen München, Hamburg und Köln auf den ersten drei Plätzen. Beide Untersuchungen stellen zudem eine kontinuierliche Verbesserung der digitalen Leistungen in den Städten fest.

Zahl der Smart Cities wächst

Unter den von Haselhorst untersuchten 413 Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern beschäftigen sich inzwischen 98 Prozent mit dem Thema Smart City. 2018 waren es erst 14 Prozent. In einem auf 100 Punkte normierten Index erreicht München in diesem Jahr erstmals 50 Punkte. Die Autoren heben insbesondere die Stärken in den Bereichen Strategie, Gesundheit, Verwaltung, Wirtschaft und Handel hervor. 

Die Stadt führt damit die 42 erfahrenen Städte an. Zu den smartesten Städten gehören München, Hamburg, Köln, Berlin, Heidelberg, Darmstadt, Bamberg, Bochum, Konstanz und Mannheim. Weitere 206 Städte werden als fortgeschritten eingestuft. 155 Städte gelten als Anfänger und 10 Städte haben bisher keine Aktivitäten in Richtung einer Smart City begonnen.

In der Untersuchung der Bitkom wurden die 82 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern verglichen. Lediglich aus Magdeburg erhielt der Digitalverband keine Antwort. Im Gegensatz zu dem rein auf öffentlich zugängliche Daten gestützten Index von Haselhorst, befragt Bitkom die Städte und verifiziert anschließend deren Angaben. Der Digitalverband führt nach München, Hamburg und Köln die Städte Bochum, Dresden, Freiburg im Breisgau, Stuttgart, Lübeck, Nürnberg und Ulm auf den ersten zehn Plätzen.

München bietet gute Infrastruktur

Beide Untersuchungen ziehen beispielsweise die Abdeckungsraten mit leistungsfähigem Internet und Mobilfunk, die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für E-Mobilität sowie die Zahl der verfügbaren OZG-Leistungen zur Bewertung heran. In die Bewertung fließen zudem Leuchtturmprojekte wie die „Connected Urban Twins“ von München, Hamburg und Leipzig sowie KI-Anwendungen wie die Sprachassistenz „MUCGPT“ ein. „München ist top bei digitaler Infrastruktur und stark bei der Verwaltung“, sagt Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom bei der Präsentation der Ergebnisse.

Für München ermittelt der Bitkom in einer Skala von 0 bis 100 einen Wert von 88,3 Punkten. Führend ist die bayerische Landeshauptstadt in der Kategorie IT und Kommunikation, in den Bereichen Verwaltung, Mobilität und Gesellschaft liegt sie weit vorne. Defizite gibt es vor allem im Bereich Energie und Umwelt. Dort erhält mit Ingolstadt eine andere bayerische Stadt die meisten Punkte. Bei der Mobilität kann Berlin mit 100 Punkten bereits das Idealergebnis verbuchen. Köln erhält das beste Ergebnis bei der Digitalisierung der Verwaltung und Düsseldorf führt im Bereich Gesellschaft.

Info

Eine interaktive Anwendung zum Smart-City-Index bietet der Bitkom hier. Haselhorst stellt die Ergebnisse in einer interaktiven Karte zur Verfügung. 

Gunther Schilling ist Verantwortlicher Redakteur Public Sector mit Schwerpunkt „#stadtvonmorgen“. Dort schreibt er insbesondere über die Themen Digitalisierung und kommunale Unternehmen. Der Diplom-Volkswirt ist seit 1990 als Redakteur in der F.A.Z.-Verlagsgruppe tätig. Das Team von „#stadtvonmorgen“ verstärkt Gunther Schilling seit Januar 2022. Zuvor war er Leitender Redakteur des Außenwirtschaftsmagazins „ExportManager“.