Wolfgang Müller gibt sich kämpferisch. „In den letzten zwei Jahren gab es verschiedene Gruppen von Querdenkern, Freidenkern, Reichsbürgern, AfDler, Rechtsradikale, Rechtsnationale, die mit Fahnen hochgezogen sind und dieses Hambacher Schloss für sich vereinnahmt haben“, sagt er in einem TV-Interview mit dem SWR. Das wolle man nicht länger hinnehmen. „Da haben wir gesagt: Das soll dieses Jahr so nicht sein.“ Er tritt als einer der Organisatoren einer Demonstration auf: Am 18. Mai 2024 zeigten sie unter dem Motto „Neustadt bleibt bunt“ in der pfälzischen Stadt Flagge für Demokratie und Freiheit.
Doch es war nicht die einzige Kundgebung an jenem Pfingstwochenende in Neustadt an der Weinstraße. Einen Tag später, am Sonntag, zog eine konkurrierende Gruppe hoch zum Hambacher Schloss. Deren Teilnehmer schrieben sich zwar ebenfalls freiheitliche Werte auf die Fahnen, vertraten aber auch polemische und populistische Systemkritik. Im Vorfeld dieser Kundgebung gab es eine rechtliche Auseinandersetzung zwischen den Demonstranten und der Stadt, da die Kommune deren Einsatz von Musikinstrumenten aus Lärmschutzgründen auf 15 Trommeln begrenzt hatte. In ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung sahen sie sich unverhältnismäßig eingeschränkt, also gingen die Protestler juristisch dagegen vor. Am Ende bestätigten die Gerichte die Auflage der Stadt.
