Mehr Effizienz in der Straßenbeleuchtung

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Die Stadt Bayreuth stellt ihre Straßenbeleuchtung auf effiziente LED-Technik um. Für das Streben der Städte nach Energieeffizienz und Klimaneutralität ist der Umschwung auf LED ein wichtiger und naheliegender Hebel. Denn nicht selten macht die Straßenbeleuchtung etwa ein Drittel des Stromverbrauchs einer Kommune aus, erklärt Philipp Schwarz, Gründer der Klimaschutzplattform Govshare. Dies gilt nach eigenen Angaben auch für Bayreuth. Zudem biete sich der LED-Einsatz als niedrigschwellige Klimaschutzmaßnahme an: Städte könnten direkt ins Tun kommen, sagt Schwarz. Es sei nicht nötig, die komplette Straßenbeleuchtung auf einen Schlag umzustellen, sondern das könne auch schrittweise geschehen.

Bayreuth stellt Straßenbeleuchtung auf LED um

Bayreuth will knapp 2.500 Leuchtstellen umrüsten. Bei rund 600 davon handelt es sich um dekorative Leuchten, an die besondere optische und ästhetische Anforderungen gerichtet sind, beispielsweise Glockenleuchten. Bis August soll die Umstellung abgeschlossen sein. Dabei handelt es sich um eine im städtischen Klimaschutzkonzept definierte Maßnahme.

Im Fokus steht für Bayreuth nicht nur das Einsparen von Energie. Die Stadt widmet sich bei der Auswahl der neuen Leuchtmittel hinsichtlich ihrer Lichtfarbe und Intensität zugleich dem Insekten- und Fledermausschutz. Ebenfalls will sie die Lichtverschmutzung verringern. Dazu trägt unter anderem eine Nachtabsenkung, also eine Reduzierung der Helligkeit der Leuchten in dunklen Nachtzeiten, bei.

Smarte Technologie steigert Effizienz

Zudem plant die Stadt die Integration von smarter Technologie und Sensorik in die Straßenbeleuchtung. Daraus sollen sich bessere Möglichkeiten der Steuerung ergeben – beispielsweise das Dimmen nach Uhrzeit oder die bedarfsgerechte Beleuchtung im Zusammenhang mit Bewegungsmeldern. „Inklusive einer steuerbaren stufenweisen Nachtabsenkung summiert sich die Stromeinsparung auf mehr als 75 Prozent. Für das betrachtete Stadtgebiet bedeutet das eine Einsparung von jährlich 270 Tonnen Treibhausgaben“, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger.

Der Umbau der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik dränge sich also nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes den Kommunen förmlich auf, meint Schwarz. Durch die Energieeinsparung amortisiere sich die Investition rasch und bedeute für den städtischen Haushalt eine nachhaltige Entlastung von Stromkosten. Aus Sicht der Plattform Govshare, die kommunale Klimaschutzmaßnahmen aufzeigt, zähle die LED-Umstellung zu den am stärksten nachgefragten Maßnahmen.

Das Foto oben zeigt Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas, Oberbürgermeister Ebersberger sowie Gisbert Röhle, Andreas Witzschel und Sebastian Hübner vom Tiefbauamt in Bayreuth (von rechts).

Info

Die Plattform GovShare bietet Kommunen eine Hilfestellung bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten und zeigt diesbezügliche Praxisbeispiele auf. Sie startete im Mai 2023 und ist unter der Webadresse www.govshare.org zu finden. Die Verlagsgruppe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist an GovShare beteiligt und unterstützt den Ausbau der Lösungsplattform über ihre Fachmedientochter F.A.Z. Business Media.

a.erb@stadtvonmorgen.de

Andreas Erb ist Redakteur im Public Sector des F.A.Z.-Fachverlags. Für die Plattform #stadtvonmorgen berichtet er über urbane Transformationsprozesse, die Stadtgesellschaft und die internationale Perspektive der Stadt. Seit 1998 ist der Kulturwissenschaftler als Journalist und Autor in verschiedenen Funktionen tätig, seit 2017 als Redakteur im F.A.Z.-Fachverlag.