Unter dem Titel Circular Munich widmet sich die Stadt München der Kreislaufwirtschaft, der Circular Economy. Dafür erarbeitet sie eine Strategie und will zukünftig gezielt Maßnahmen und Projekte umsetzen. Nun ist sie als eine „Pilotstadt“ in die „Circular Cities and Regions Initiative“ (CCRI), eine Initiative der Europäischen Kommission, aufgenommen worden. Neben München als einer von zwölf Pilotstädten nehmen an der CCRI aus Deutschland außerdem als zwei von 25 sogenannten Fellows die Stadt Berlin und die Region Südostniedersachsen teil.
München in der „Circular Cities and Regions Initiative“
Die CCRI begleitet europäische Städte und Regionen auf deren Weg zu einer zirkulären Wirtschaft. Von der Transformation zur Kreislaufwirtschaft erwartet sich die EU eine Entlastung natürlicher Ressourcen und ein nachhaltiges ökonomisches Wachstum. Zudem steht das Engagement für eine zirkuläre Wirtschaft im Zusammenhang mit dem Ziel, bis 2050 Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.
In den ausgewählten Städten und Regionen möchte die EU diesen Prozess modellhaft fachlich und finanziell unterstützen. Den sogenannten Fellows bietet sie einen besonderen Zugang zum intensiven Erfahrungsaustausch. Als Pilotstadt will München nach eigenen Angaben „zirkuläre systemische Lösungen entwerfen, implementieren und ausweiten“.
München arbeitet an Circular-Economy-Strategie
Konkrete Maßnahmen kann die Stadt auf #stadtvonmorgen-Nachfrage im Augenblick jedoch noch nicht nennen, „da die einzelnen Projekte erst im Laufe der Entwicklung einer Circular-Economy-Strategie für München definiert werden“. Das Engagement für eine zirkuläre Wirtschaft ordne sich in die klima- und umweltpolitische Ausrichtung der Stadt ein. „Demnach strebt München an, als Vorbild für zukünftige Konsummuster und Vorreiterin im Hinblick auf einen Lebensstil, der gute Lebensqualität bei gleichzeitig geringerem Ressourcenverbrauch verkörpert, zu wirken“, heißt es aus dem städtischen Umweltreferat.
Als bereits bestehende Ansätze der Kreislaufwirtschaft und ihr diesbezüglich vorbildliches Wirken verweist die Stadt exemplarisch auf ihre Förderung eines Mehrweggeschirrsystems in der Gastronomie, den Aufbau von Secondhand-Warenbörsen oder die Gründung von Repair-Cafes, Gemeinschaftsgärten und Tauschevents in den Stadtquartieren. Für Umweltreferentin Christine Kugler ist die Transformation zur zirkulären Wirtschaft und die damit verbundene Reduzierung des Ressourcenverbrauchs darüber hinaus „ein ganz elementarer Baustein auf dem Weg in die Klimaneutralität“. München will bis 2035 klimaneutral sein.
Andreas Erb ist Redakteur im Public Sector des F.A.Z.-Fachverlags. Für die Plattform #stadtvonmorgen berichtet er über urbane Transformationsprozesse, die Stadtgesellschaft und die internationale Perspektive der Stadt. Seit 1998 ist der Kulturwissenschaftler als Journalist und Autor in verschiedenen Funktionen tätig, seit 2017 als Redakteur im F.A.Z.-Fachverlag.