In Ulm gewinnt Martin Ansbacher die Oberbürgermeisterwahl, in Leinfelden-Echterdingen setzt sich Otto Wilhelm Ruppaner durch.

Die gestrige Oberbürgermeisterwahl in Ulm konnte SPD-Kandidat Martin Ansbacher mit 55,1 Prozent für sich entscheiden. Er setzte sich in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Gunter Czisch von der CDU durch, der die Stadtverwaltung seit acht Jahren führt. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,4 Prozent. Ansbacher sprach von einem „historischen Ergebnis“. Der Rechtsanwalt sitzt für die SPD im Ulmer Gemeinderat und ist Kreisvorsitzender der SPD.

Martin Ansbacher wird neuer Oberbürgermeister in Ulm (Quelle: Atelier Schlieper)

Martin Ansbacher wird neuer Oberbürgermeister in Ulm (Quelle: Atelier Schlieper)

Czisch führt den Wahlerfolg von Ansbacher auf Stimmen aus dem Lager der unterlegenen Kandidatin der Grünen, Lena Schwelling, zurück. Die Landesvorsitzende ihrer Partei konnte sich im ersten Wahlgang mit lediglich 20,6 Prozent der Stimmen nicht für die Stichwahl qualifizieren. Czisch erhielt 43,2 Prozent und Ansbacher 29,7 Prozent.

Nach dem neuen Kommunalwahlgesetz Baden-Württembergs treten in der Stichwahl nur noch die beiden Bestplatzierten an. Zuvor konnten sich alle Bewerber der ersten Wahlrunde und auch neue Bewerber zur Wahl stellen. In Sachsen führte eine für mehr als zwei Bewerber offene Stichwahl gestern zu einer Entscheidung für den Bewerber der AFD gegen zwei Konkurrenten aus CDU und Freien Wählern.

Leinfelden-Echterdingen wählt Nachfolger von Klenk

In Leinfelden-Echterdingen setzte sich ebenfalls gestern CDU-Kandidat Otto Wilhelm Ruppaner mit 53,3 Prozent gegen Raiko Grieb, den Kandidaten der SPD, durch. Die Wahlbeteiligung erreichte in der Stichwahl der Oberbürgermeisterwahl 39 Prozent. Ruppaner ist Bürgermeister von Köngen im Kreis Esslingen, Grieb ist Bezirksvorsteher von Stuttgart-Süd. Der amtierende Oberbürgermeister Roland Klenk von der CDU hatte nach 22 Jahren nicht mehr kandidiert.

Die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl war mit einer Wahlbeteiligung von 43,4 Prozent noch etwas stärker umkämpft. Ruppaner erhielt 35,9 Prozent, Grieb 25 Prozent, Birgit Mertens, Bürgermeisterin von Niefern-Öschelbronn im Enzkreis, kam auf 18,7 Prozent. Leinfelden-Echterdingen hat rund 40.000 Einwohner. Die wirtschaftsstarke Stadt liegt im Süden Stuttgarts in der Nähe des Flughafens und der Messe.

g.schilling@stadtvonmorgen.de

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