„Karstadt-Rettung“ in Dortmund

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Im Ringen um die örtliche Filiale des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof in Dortmund kommt es zur „Karstadt-Rettung“. Dies vermeldete Oberbürgermeister Thomas Westphal am vergangenen Freitag bei einer diesbezüglichen Pressekonferenz, zu der die Stadt eingeladen hatte. Offenbar einigten sich Immobilieneigentümer und Kaufhauskonzern.

Karstadt in Dortmund: Abstimmung am Runden Tisch

Nach Angaben der Stadt hätten monatelange Verhandlungen nun zu einem erfolgreichen Ende geführt werden können. Damit sei „die Schließung des erfolgreichen Hauses vom Tisch“. Bereits im November hatte Oberbürgermeister Westphal die lokalen Akteure zu einem „Runden Tisch Karstadt“ eingeladen. Daran wurden Perspektiven für das Haus besprochen.

Westphal will das Format zukünftig aufrechterhalten: „Wie die Zukunft aussieht, werden wir sehen – der Runde Tisch wird deshalb nicht aufgelöst“, sagt der Oberbürgermeister. In diesem Gesprächsformat will die Stadt die Entwicklung des Kaufhauses als wichtigem Element ihrer Innenstadt begleiten. Nun sei die Karstadt-Geschäftsführung gefordert, ein stimmiges Warenhaus-Konzept zu verfolgen, „das nicht nur dafür da ist, Kosten zu sparen“. Niemand wolle „hier in zwei Jahren erneut sitzen und die nächste Runde drehen“, so Westphal.

Zwischen Transformation und Rettung

Im vergangenen März veröffentlichte der Warenhauskonzern eine Liste mit 52 Filialen, die er im Zuge seines Sanierungsprozesses 2023 und 2024 schließen möchte. Da die Häuser wie in Dortmund meist städtebaulich markant in der Innenstadt liegen, stellt dies die betroffenen Städte vor Gestaltungsaufgaben.

Während an einigen Standorten wie Cottbus die Kommunen bereits konkrete Maßnahmen zur Transformation der Immobilien einleiten, kam für einzelne Filialen zwischenzeitlich überraschend Entwarnung. Nicht nur der Galeria-Standort in Dortmund, sondern auch die Filialen in Braunschweig, Bayreuth, Erlangen, Oldenburg, Rostock und Leipzig bleiben wohl erhalten.

Das Foto oben zeigt Teilnehmer des „Runden Tischs Karstadt“ in Dortmund bei der Pressekonferenz in der vergangenen Woche.

a.erb@stadtvonmorgen.de

Andreas Erb ist Redakteur im Public Sector des F.A.Z.-Fachverlags. Für die Plattform #stadtvonmorgen berichtet er über urbane Transformationsprozesse, die Stadtgesellschaft und die internationale Perspektive der Stadt. Seit 1998 ist der Kulturwissenschaftler als Journalist und Autor in verschiedenen Funktionen tätig, seit 2017 als Redakteur im F.A.Z.-Fachverlag.