Die Stadt Leipzig befragt ihre Bürger zum Klimawandel. Die Befragung zeigt: Der Schutz vor Hitze gewinnt in Kommunen an Relevanz.

Hitze wird in Städten von der Bevölkerung zunehmend als Belastung wahrgenommen. Diesen Befund untermauert nun eine Befragung zum Klimawandel, die die Ämter für Umweltschutz und Statistik der Stadt Leipzig durchgeführt haben. Demnach geben über 40 Prozent der befragten Bürger an, dass sie Hitze in der eigenen Wohnung als „sehr belastend“ und „eher belastend“ empfinden. Dies unterstreicht die Relevanz der Klimaanpassung beziehungsweise des Hitzeschutzes in Kommunen und spiegelt die Ergebnisse einer diesbezüglichen #stadtvonmorgen-Umfrage unter 41 deutschen Städten wider.

Soziale Unterschiede bei der Betroffenheit von Hitze

Die Leipziger Umfrage wurde 2022 durchgeführt. Sie richtete sich an 3.000 Bürger. Nach Angaben der Stadt macht sie nicht nur deutlich, dass die Hitze in der Stadt spürbarer wird, sondern auch, dass jüngere Menschen zunehmend darunter leiden. Dies betrifft sowohl Innen- als auch Außenbereiche. Dabei werden soziale Unterschiede deutlich: „Die Befragung zeigt unter anderem, dass Menschen mit weniger Einkommen stärker unter der Hitze leiden, oftmals bedingt durch eine prekärere Wohn-, Mobilitäts- oder Arbeitssituation“, erklärt der Leipziger Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.

Im Bereich der Hitzevorsorge identifiziert die Umfrage eine hohe Zustimmung der Bevölkerung zu baulich-technischen und ökologischen Maßnahmen. Dazu gehört eine entsprechende Anpassung von Gebäuden etwa durch Sonnenschutzelemente, Dämmungen oder Klimaanlagen. Der Ausbau grüner und blauer Infrastrukturen – etwa durch Begrünungen von Dächern, Fassaden, Balkonen oder des öffentlichen Raums sowie die Anlage von Wasserläufen – trifft ebenfalls auf eine zunehmend hohe Akzeptanz.

Hitzevorsorge in Planungsprozessen verankern

Um den Hitzeschutz zu gewährleisten, müsse die Stadt diese Themen zukünftig noch stärker fokussieren, so Rosenthal. Die Hitzevorsorge müsse in Planungsprozessen fest verankert sein. „Dies gilt auch für Bauflächen beim Entsiegeln, dem quantitativen und qualitativen Begrünen sowie dem Freihalten von Kaltluftschneisen für kühlere Luft in der Nacht. Auch die Grünflächen sollten als kühlender Ort zur Verfügung stehen.“

Die Ergebnisse der Leipziger Befragung korrespondieren mit denen einer Umfrage von #stadtvonmorgen unter 41 deutschen Städten. Die #stadtvonmorgen-Umfrage zeigt unter anderem, dass Städte zum einen zunehmend Hitzevorsorge betreiben und zum anderen dafür mehr Unterstützung von Bund und Ländern einfordern. Die kompletten Ergebnisse der Städteumfrage sind hier verfügbar. Sie sind für Neuabonnenten des #stadtvonmorgen-Newsletters kostenlos als Download zugänglich und erscheinen auch noch einmal mit dem #stadtvonmorgen-Newsletter am 1. November.

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