Der Bund legt ein neues Förderprogramm für den urbanen Klimaschutz auf und übernimmt bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten.

Die Förderlandschaft des Bundes für urbanen Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel ist in Bewegung geraten. Nach dem Stopp der Kreditermächtigungen für den Klima- und Transformationsfonds durch das Bundesverfassungsgericht war die Beantragung teilweise ausgesetzt. Nun ist die Antragstellung wieder möglich. Das Programm KfW 432 Energetische Stadtsanierung, das auch die Förderung von Grünflächen in Quartierskonzepten beinhaltete, ist jedoch ausgelaufen.

Förderung naturnaher Grünflächen

Für die naturnahe Gestaltung von Grünflächen hat der Bund nun eine neue Förderung im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) aufgelegt. Unter dem Titel „NKK – Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ gewährt das Bundesumweltministerium Kommunen Zuschüsse für die Umstellung auf naturnahes Grünflächenmanagement, die Pflanzung von Bäumen und die Schaffung von Naturoasen. Fördermittelempfänger erhalten einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent der förderfähigen Kosten für Anschaffungen, Dienstleistungen Dritter sowie Personalkosten für die mehrjährige Entwicklungspflege von Neupflanzungen. Finanzschwache Kommunen erhalten bis zu 90 Prozent. Personalkosten werden mit bis zu 72.000 Euro je Modul berücksichtigt.

Das Förderangebot wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verwaltet. Antragstellungen sind seit Anfang Februar möglich. Bundesumweltministerin Steffi Lemke will durch die kommunalen Maßnahmen Natur und Artenvielfalt erhalten sowie zur urbanen Klimaanpassung beitragen. „Gerade in besiedelten Gebieten gibt es einen hohen Bedarf an kühlendem Grün. Bäume und naturnahe Grünflächen wie Parks sind wirksame Klimaschützer, kühlen an heißen Tagen und sind dazu noch attraktiv als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.“

Zusätzliche Investitionen erwünscht

Der Wunsch nach mehr Grünflächen steht in der städtischen Bevölkerung ganz oben auf der Agenda. So äußerten sich in einer repräsentativen Umfrage der Initiative „Grün in die Stadt“ 38 Prozent der Stadtbewohner unzufrieden mit den bislang getätigten Investitionen in die Begrünung der Stadt. Auf dem Land beträgt der Anteil der Unzufriedenen 30 Prozent. Neun von zehn Befragten wünschen sich zusätzliche Begrünung am Wohnort.

Konkret sollen mit den Zuschüssen „Bäume gepflanzt, kleine, naturnahe Parkanlagen in Wohnvierteln – sogenannte Pikoparks – angelegt und aufgewertet, Naturerfahrungsräume und urbane Wälder geschaffen sowie die Umstellung auf ein naturnahes Grünflächenmanagement unterstützt und innerörtliche Kleingewässer renaturiert werden“, heißt es seitens des Bundesumweltministeriums.

g.schilling@stadtvonmorgen.de

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