Leipzig und Dresden stellen den CO2-Rechner „E-Tool Kultur“ vor. Er soll der Transformation zur Klimaneutralität im Kulturbereich dienen.

Die Städte Leipzig und Dresden fokussieren in ihrer Nachhaltigkeitsarbeit und beim Umschwung zur Klimaneutralität gezielt den Kultursektor. Dafür haben sie das „E-Tool Kultur“ entwickelt und es gestern in der Dresdener Staatsoperette (Foto oben) vorgestellt. Mithilfe des Tools setzen sie die Digitalisierung und das Management von Daten ein, um „mit Transparenz zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ zu kommen. Beim E-Tool Kultur handelt es sich um einen webbasierten CO2-Recher, der speziell auf den Kulturbereich ausgerichtet ist. Er berechnet CO2-Äquivalente für den Kulturbetrieb. Die Städte stellen ihn kostenfrei für die lokalen Kulturakteure zur Verfügung. Ein bundesweiter Rollout ist angestrebt.

E-Tool Kultur: Breite Beteiligung an der Entwicklung

An der Entwicklung des neuen Tools habe man rund 150 Kultureinrichtungen in beiden Städten beteiligt, erklärt die Leipziger Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke. „So ist das Tool einerseits genau auf die Spezifika der Kultur abgestimmt, und andererseits bildet es die Emissionen nach globalem Standard, dem sogenannten GHG-Protokoll, ab.“

Der CO2-Rechner basiert auf einem bereits bestehenden Tool, das sich insbesondere an mittelständische Handwerkebetriebe richtet. Mit Blick auf den Kultursektor wurde dieses System überarbeitet und erfasst nun die Parameter, die für verschiedene Kulturformate relevant sind. Beispielsweise bezieht das neue Tool in die Berechnung der CO2-Emissionen die An- und Abreise des Publikums ein. So beschreibt es für jede Kultureinrichtung und jede Veranstaltung ihren jeweiligen CO2-Fußabdruck. Im Laufe seines Einsatzes 2024 sollen seine Funktionen und Spezifikationen weiterentwickelt werden.

Transparenz bei CO2-Emissionen im Kulturbetrieb

Das E-Tool Kultur sei „ein bedeutender Schritt“ für alle öffentlichen Kulturbetriebe sowie die freie Szene in den beiden Städten, sagt die Dresdener Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch. „Er ermöglicht Transparenz in Bezug auf CO2-Emissionen und unterstützt Kultureinrichtungen dabei, anhand der Daten gezielte Maßnahmen zur Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks zu ergreifen.“ Das eröffne dem Kultursektor neue Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln. Dabei könne das E-Tool Kultur perspektivisch auch dazu beitragen, den Klimaschutz in der Kulturförderung stärker zu akzentuieren, heißt es in einer Pressemeldung der Städte.

Mit Leipzig und Dresden an der Entwicklung des Tools beteiligt sind die „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“, das Engineering- und Consultingunternehmen Gicon-Großmann Ingenieur Consult, das Softwareunternehmen WIPS-com sowie das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie.

Info

Wie können Städte in Sachen Klimaschutz voranschreiten? Zu diesem Thema veranstalten die Fachzeitschrift „Der Neue Kämmerer“ und die Plattform #stadtvonmorgen ein Webinar unter dem Titel „Kräfte bündeln für den kommunalen Klimaschutz“. Es findet am 15. November (14 Uhr) statt. Weitere Infos zum Programm und Anmeldungen gibt es hier.

a.erb@stadtvonmorgen.de

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